Wir müssen jetzt den PV-Turbo zünden

Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW): Verdreifachung des jährlichen PV-Zubaus erforderlich.

Der schnelle und massive Ausbau der erneuerbaren Energien ist unabdinglich, für den Klimaschutz und die Energieversorgung Deutschlands. Die Photovoltaik und die Windenergie sind dabei die zentralen Säulen der Energie von morgen.

In den nächsten Jahren bedarf es eines immensen Zubaus. Um diesen Turbo bei der Sonnenenergie zu zünden, hat der BDEW die aktuellen Herausforderungen und Hindernisse beim PV-Ausbau analysiert und zeigt in seinem Papier „30 Vorschläge für einen PV-Turbo“ auf, welche regulatorischen Änderungen notwendig sind.

„Der Ukraine-Krieg führt uns deutlich vor Augen, wie abhängig wir von fossilen Importen sind“, erklärt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Um diese Abhängigkeit zu reduzieren und gleichzeitig die Klimaziele zu erreichen, müssen wir beim Erneuerbaren-Ausbau den Turbo einlegen. Die Photovoltaik ist hier ein zentraler Baustein und bietet mit ihren vielfältigen Anlagenformen sehr variable und breit akzeptierte Einsatzmöglichkeiten.“

Es erfordert nach BDEW-Berechnungen den jährlichen Zubau von rund 15 GW installierter PV-Leistung. In den letzten beiden Jahren bewegte sich der PV-Zubau um die 5 GW installierter Leistung. Die Bundesregierung muss jetzt schnellstmöglich bestehende Hindernisse aus dem Weg räumen, um noch in diesem Jahr den PV-Turbo zu zünden.

Die Kernforderungen des BDEW:

  •     Ziele aus dem Koalitionsvertrag rechtsverbindlich im EEG verankern
  •     Ausschreibungsvolumina für Freiflächenanlagen und Aufdach-Anlagen erhöhen
  •     Uneingeschränkte gesetzliche Förderung für Anlagen unter 1 MW ermöglichen
  •     Zusätzliche Ausschreibungsvolumina für Innovationsausschreibungen schaffen
  •     Vergütungssätze anheben
  •     Mehr geeignete Flächen mit verbindlichen Planungshorizonten bereitstellen
  •     Genehmigungsverfahren beschleunigen, z.B. durch die bessere personelle Ausstattung  der zuständigen Behörden, die Umstellung auf digitale Prozesse oder Vereinfachungen und Standardisierungen im Naturschutz- oder im Denkmalschutzrecht
  •     Akzeptanz sichern durch ausgeweitete Beteiligungsmöglichkeiten
  •     Potenziale innovativer Solaranlagen nutzen
  •     Bundesweit einheitliche PV-Standards einführen und erweitern, beispielsweise eine PV-Pflicht für öffentliche Gebäude
  •     Bürokratische Hürden abbauen, insbesondere für kleine Dach-PV-Anlagen
  •     Prosuming und die Bedingungen für Mieterstrom vereinfachen
  •     Deutlich erhöhten Bedarf des Netzausbaus erkennen und z.B. durch eine Bündelung von Netzanschlussbegehren oder Bearbeitungsfristen für Genehmigungsbehörden beschleunigen
  •     Digitalisierung ermöglichen durch eine flächendeckende Ausrüstung mit entsprechender Messtechnik

Das BDEW-Papier „30 Vorschläge für einen PV-Boom“ baut auf der 2021 beschlossenen PV-Strategie des BDEW auf und ergänzt diese um weitere Maßnahmen, um den Zubau zu intensivieren.

Wenn Sie beim PV-Boom mitmachen wollen, können Sie sich beim Verein melden, der schon Hunderte PV-Projekte initiiert und umgesetzt hat. Werden Sie Mitglied bei einem Bürgersonnenkraftwerk, Besitzer eines schicken Solar-Carports oder machen Sie sich als gewerbetreibender unabhängiger und günstiger bei Ihrer Energieversorgung. Es bestehen immer Teilnahmemöglichkeiten bei neuen Projekten, aber zögern Sie nicht zu lange, die Nachfrage ist groß.


Mehr dazu:

https://www.bdew.de/media/documents/1000_Die_Energiewende_braucht_einen_PV-Boom.pdf
https://www.bdew.de/presse/presseinformationen/kerstin-andreae-wir-muessen-in-diesem-jahr-den-pv-turbo-zuenden/