Verstärkter Ökostrom-Ausbau senkt Strom-Kosten

Berechnungen des Analyse-Instituts Energy Brainpool zeigen: Ein schnellerer Ausbau der Erneuerbaren parallel zum Kohleausstieg würde die Strompreise in Deutschland spürbar senken.

Die Analyse im Auftrag der Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy zeigt zudem, dass die Strompreise in Deutschland weniger abhängig von weltweiten Marktschwankungen wären. „Die aktuelle Energiepreiskrise ist ein Weckruf, hierzulande noch stärker auf erneuerbare Energien zu setzen, statt sich weiterhin an fossile Energieträger mit unkalkulierbaren Preisschwankungen zu ketten“, sagt Sönke Tangermann, Vorstand bei Green Planet Energy. „Die hohen Strompreise, die wir jetzt erleben, beruhen auch auf dem Versagen der scheidenden Bundesregierung, die den Erneuerbaren-Ausbau zu lange behindert hat.“

Während die Kosten von fossilem Strom maßgeblich von den sich extrem verteuernden Brennstoff- und CO2-Preisen abhängen, fallen für Solar- und Windenergieanlagen beide Posten nicht an. Ein verstärkter Ausbau der Erneuerbaren würde Kohle- und Gaskraftwerke schneller aus dem Nachfrage-Markt drängen und den Strompreis sinken lassen. Strom würde nicht nur klimafreundlicher, sondern auch billiger.

„Nicht nur für Stromkund*innen, sondern insbesondere für stromintensive Unternehmen wirkt sich dieser Preiseffekt langfristig signifikant auf deren Stromrechnung aus“, sagt Michael Claußner von Energy Brainpool. Es seien bei steigenden CO2-Preisen bis 2030 Kostensenkungen von bis zu zehn Prozent pro Jahr möglich.

Wind- und PV-Anlagen haben zudem einen preisstabilisierenden Effekt. „Nach wie vor gilt, dass Sonne und Wind keine Rechnung schicken und die Preise von Wind- und Solarenergie fast ausschließlich von den beim Bau der Anlagen getätigten Investitionskosten abhängen, so dass die Gestehungskosten für Wind- und Solarenergie kaum steigen können“, so Tangermann.

Die Großen Koalition hatte den Kohleausstieg erst für 2038 geplant. Green Planet Energy fordert, zum Erreichen der Klimaziele den Ausstieg auf spätestens 2030 vorzuziehen. „Die nächste Bundesregierung muss hier ebenso wie beim Ökostrom-Ausbau mehr Tempo machen – im Sinne des Klimaschutzes, aber auch im Sinne der Verbraucher*innen und kalkulierbarer Strompreise.“


Quelle:

https://green-planet-energy.de/fileadmin/images/energiepolitik/antikohle/2021-10-15_FactSheet-Strompreise_final.pdf