Superreiche und Klimakrise

Durch ihren Lebenswandel aber auch durch ihre Investitionen verursachen Milliardäre viele Treibhausgase. Eine neue Studie zeigt das ganze Ausmaß.

Die Nichtregierungsorganisation Oxfam hat einen neuen Bericht vorgelegt, passend zum Weltklimagipfel COP27. Manuel Schmitt, Referent für Soziale Ungleichheit bei Oxfam Deutschland: „Schon die Emissionen, die Milliardäre und Milliardärinnen durch eigenen Konsum mit Privatjets, Superjachten und Luxusvillen verursachen, betragen das Tausendfache der weltweiten Pro-Kopf-Emissionen.“

Ein Milliardär verursacht dem Bericht zufolge so viele Treibhausgase wie eine Million Menschen aus den ärmeren 90 Prozent der Weltbevölkerung. Hinzu kämen die Emissionen, die Milliardäre durch ihre Investitionen mitverursachen, so Schmitt.

Dieses Investitionsverhalten von insgesamt 125 Milliardären hat Oxfam für den Bericht „Carbon Billionaires: The investment emissions of World’s richest people“ untersucht. Diese halten gemeinsam 2,4 Billionen Dollar an 183 Unternehmen. Das bedeutet: Sie verursachen gemeinsam pro Jahr so viele Treibhausgase wie Frankreich (rund 68 Millionen Einwohner), nämlich 393 Tonnen. Im Durchschnitt verbraucht damit ein Milliardär mehr als drei Millionen Tonnen CO2-Äquivalente!

Im Durchschnitt tätigen die untersuchten Milliardäre 14 Prozent ihrer Investitionen in umweltschädlichen Branchen. Nur ein einziger Milliardär hat in ein Unternehmen mit erneuerbaren Energien investiert. Anlässlich des Weltklimagipfels fordert Oxfam die teilnehmenden Regierungen auf, bei den Verhandlungen stärker die Rolle von Konzernen, Superreichen und Investitionen in den Blick zu nehmen – etwa mit einer Vermögenssteuer und einer Übergewinnsteuer für Konzerne, die hauptsächlich fossile Energieträger nutzen.


Mehr dazu:
oxfamilibrary.openrepository.com/bitstream/handle/10546/621446/bn-carbon-billlionaires-071122-en.pdf