Die Stadt Hanau hatte in die gemütlichen Räume des Café am Fluss in der Herrenmühle eingeladen. Es kamen etwa dreißig solarinteressierte Hanauer, die meisten von ihnen Eigentümer von Immobilien. Klimamanager Marco Tornow führte die Gäste in das Thema und in die Auswertungsmöglichkeiten des Hessischen Solarkatasters ein.
Es folgte ein kurzweiliger Vortrag von Solar-Urgestein Michael Vogtmann aus Nürnberg von der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie. Vogtmann versuchte in entspannter Atmosphäre in das sehr komplexe Thema Mieterstrom einzuführen. „Das habe ich mir nicht ausgedacht“, warf er immer wieder entschuldigend und leicht sarkastisch ein, wenn das Publikum mal wieder verzweifelt die Augen verdrehte. Sei Fazit: Mieterstrom lässt sich nur zusammen mit Partnern realisieren, die die juristische Materie in handhabbare technische und kaufmännische Prozesse übersetzen. Das Thema sei vom Gesetzgeber viel komplizierter gemacht worden als nötig.
Unter dem Motto „Strompreis zerlegen“ beleuchtete anschließend Volker Klös vom Verein die Möglichkeiten für Gewerbebetriebe und kommunale Zweckbetriebe Stromkosten zu sparen. Dadurch, dass bei der Sonnenernte vom eigenen Dach viele Bestandteile des Strompreises entfielen, sei Sonnenstrom deutlich günstiger als Strom aus dem Netz. Werde der Stromverbraucher durch das Pachtmodell zum Betreiber einer Photovoltaikanlage, ließen sich auch ohne eigene Mittel noch 60% der EEG-Umlage einsparen. Dies wären rund 4 Cent pro Kilowattstunde. So klein wie dieser Betrag auch wirke, summiere sich diese Einsparung für gewerbliche und kommunale Betriebe durchaus auf fünf- oder sogar sechsstellige jährliche Beträge. Der Verein ist darauf spezialisiert solche Projekte zu finanzieren und ermöglicht die Kosteneinsparung für den Betrieb auch ganz ohne eigene Investition.
Insgesamt war der Beratertag in der Hanauer Herrenmühle eine gelungene Veranstaltung, von der es in allen Kommunen und Städten deutlich mehr geben müsste. Vielen Dank an Anja Zeller und Marco Tornow für die Organisation. Die Sonneninitiative freut sich auf weitere solche Abende.
