Photovoltaikanlagen ohne Speicher? Bis 10 kWp fast nicht mehr denkbar!

Den überschüssigen Sonnenstrom der Photovoltaikanlage für die Nacht speichern - für kleinere Anlagen ist dies schon heute gang und gäbe. Der Durchbruch der Speichertechnologie scheint also erfolgt zu sein, denn ein Großteil der Photovoltaikanlagen wird heute gleich mit einem Speicher versehen.

Allerdings gilt das bisher nur für Anlagen bis ca. 10 kWp. Hier greift die ermäßigte EEG-Umlage (40 %), der hohe Strompreis, der für private Einfamilienhäuser anfällt, sowie die Möglichkeit einen sehr hohen Anteil der produzierten Energie direkt selbst zu nutzen. Für größere Anlagen sowie ältere Anlagen mit hoher Einspeisevergütung rechnet es sich zur Zeit rein finanziell gesehen noch nicht.

Betreiber von in den letzten Jahren errichteten Anlagen sollten sich aber in jedem Falle über eine Nachrüstung ihres Sonnenkraftwerks beraten lassen. Sie können durch eine starke Steigerung des Eigenverbrauchanteils mittels Batterien interessante finanzielle Einsparungen erzielen.

Für alle anderen wird die technologische Weiterentwicklung in den nächsten Jahren ihr Übriges tun. So sind die Preise seit 2015 bis heute um rund 18 Prozent gefallenund fallen weiter stetig, so dass schon bald auch größere Anlagen mit kostengünstigen Speichern ausgestattet werden können.

Heute sind schon rund 60.000 Speicher für Strom in Deutschland installiert. Und 2016 wurde jede zweite neu errichtete Anlage bis 10 kWp mit einem Speicher ausgeliefert.

Neben dem ständig sinkenden Preis der Batteriespeicher werden die Ausmaße dieser immer geringer. Denn 2011 hatten die relativ großen Blei-Säure-Akkus noch die Nase bei den Kosten pro gespeicherter Kilowattstunde Strom vorn. Heute hat die kleinere und leichtere Lithium-Ionen-Technologie den Wettlauf um die Markthoheit gewonnen und hat die alten Blei-Akkus seit Ende 2015 fast völlig vom Markt verdrängt.

Die Lithium-Ionen-Speicher haben aber noch mehr technische Vorteile:
 

  • Ihr Entladetiefe ist höher. Bis zu 90 Prozent der gespeicherten Energie lässt sich nutzen, ohne dass die Batterie Schaden nimmt.
  • Ihre Lebensdauer ist länger. Gute Lithium-Ionen-Batterien lassen sich mindestens 4.000-mal laden und entladen. Durchläuft der Speicher 200 solcher Vollzyklen im Jahr, sollte er 20 Jahre arbeiten können.

Durch diesen "Speicherboom", der zusätzlich von der stärkeren Nachfrage nach E-Mobilität unterstützt wird, steht heute schon die nächste Generation von Hochleistungsakkus in den Startlöchern. Diese werden noch kleiner, leichter und kostengünstiger als die bisherigen Lithium-Ionen-Akkus sein.

Die Sonneninitiative, als Hessens größter Betreiber von Photovoltaikanlagen, bemüht sich deshalb, schon heute ihre Bürgersonnenkraftwerke fit für die Speichertechnik zu machen und so eine noch effizientere Nutzung des erzeugten Sonnenstrom zu erreichen. Und das Ganze ohne den teuren Ausbau von Stromnetzen.

 


Quellen:

 

http://www.finanztip.de/photovoltaik/stromspeicher/

 

www.photovoltaik.eu/Archiv/Meldungsarchiv/Jede-zweite-Solaranlage-mit-Speicher-installiert,QUlEPTcxMzg3NiZNSUQ9MTEwOTQ5.html

Ein Hausspeicher der Firma Solarwatt.