Neu-Anspach Deponie Brandholz Sortierhalle (BA2)
Einweihung
Das zweite Bürgersonnenkraftwerk auf der Deponie Brandholz bei Neu-Anspach ist fertig. Am Freitag, 5. Juni, sind die 45-kWp-Anlagen auf der Sortierhalle unter reger Beteiligung noch einmal von Teilnehmern, Politik und Medien besichtigt worden, bevor in der folgenden Woche das Gerüst entfernt wird.
Gegen 15.30 Uhr trafen sich rund dreißig Sonnenfreunde im Eingangsbereich der Deponie Brandholz. Gleich rechts, wo unten Recyclingstoffe sortiert werden, liegen oben, unsichtbar auf dem Hallendach, die Photovoltaikanlagen der Bürger aus Neu-Anspach, Usingen und Umgebung. Ursprünglich sollten 30 kWp montiert werden, doch schließlich war das Interesse der Umweltinvestoren so groß, dass auch die nördliche Seite des sehr flachen Dachs bebaut wurde.
Bevor man die Besteigung des acht Meter hohen Gerüsts in Angriff nahm, erläuterte Uwe Kraft, heute weniger als Kreisbeigeordneter des Hochtaunuskreises sondern in seiner Funktion als Aufsichtsratsmitglied der Rhein-Main-Deponie GmbH anwesend zu sein. Das Unternehmen hat dem Verein das nunmehr zweite Dach zur Verfügung gestellt. Auch der Bürgermeister von Neu-Anspach, Klaus Hoffmann, freute sich über das Engagement der Bürger für die Sonnenenergie. Vereinsvorsitzender Volker Klös stellte in kurzen Worten die Entstehung des Projekts dar und wünschte den Teilnehmern viel Sonne für ihre PV-Anlagen.
Dann folgte der Höhepunkt dieses kleinen Ausflugs: Die Besteigung des Gerüsts und die Besichtigung der Anlagen. Oben angekommen waren die Arbeiter noch mit der Verkabelung der Module beschäftigt. Wegen eines Lieferengpasses bei den Wechselrichtern konnten die Anlagen nämlich erst in der darauf folgenden Woche mit der Einspeisung des Sonnenstroms beginnen. Die Teilnehmer und die Presse zeigten sich sehr interessiert an den modernen Dünnschichtmodulen, von denen 600 Stück auf dem Dach der Sortierhalle eingesetzt werden. Sie eignen sich besonders für die geringe Dachneigung und können wegen ihres guten Schwachlichtverhaltens auch auf dem nördlichen Gebäudeteil zum Einsatz kommen.
Viele Fragen zur Technik und zum Ablauf von Abrechnung und Steuern kamen von den Besitzern der Anlagen. Die technischen Fragen wurden gleich vor Ort besprochen, zu Fragen der Abrechung und Steuern findet in den nächsten Wochen eine Teilnehmerversammlung statt, zu der der Verein gesondert einlädt. Dann wird auch über den Stand der Online-Überwachung der Anlagen berichtet, mit der die Teilnehmer die Sonnenstromproduktion ihres Sonnenkraftwerks über das Internet verfolgen können.
Jetzt liegen auf den Dächern der Deponie schon Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 80 kWp. Damit können rund 24 Drei-Personen-Haushalte in Neu-Anspach und Umgebung ihren Strom ausschließlich von der Sonne beziehen. Mit Kraft und Hoffmann ist man sich einig: Das sollte nicht das letzte Projekt in Neu-Anspach bleiben. Ideen für geeignete Dächer in der Region nimmt der Verein gerne entgegen und freut sich über weitere Bürgersonnenkraftwerke für Neu-Anspach, Usingen und den ganzen Taunus. Als nächstes geht es in Schmitten auf der Jahrtausendhalle in Oberreifenberg weiter.