Energie-, Gebäude-, Verkehrs- und Industriesektor in Deutschland verbrauchen immer mehr Strom. Bis 2030 um den Faktor 1,2 bis 1,4 im Vergleich zu heute, bis 2045 um den Faktor 2 bis 2,5. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE), die von Greenpeace beauftragt wurde.
Darin werten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Daten zum zukünftigen Energiebedarf, zur Verfügbarkeit von Flächen sowie zur Preis- und Arbeitsplatzentwicklung aus. Ergebnis: Um dem neuen Klimaschutzgesetz gerecht zu werden, müssen Photovoltaik und Solarthermie, neben der Windenergie, stark ausgebaut werden.
„Um 100 Prozent unseres, bis dahin nochmal stark gestiegenen, Strombedarfs mit Erneuerbaren zu decken, müssen wir im Vergleich zu heute das 6 bis 8-fache an Photovoltaik-Leistung installieren“, sagt Dr. Christoph Kost, Leiter der Gruppe Energiesysteme und Energiewirtschaft am ISE. Das sind 303 bis 446 Gigawatt im Vergleich zu den 54 Gigawatt installierter PV-Leistung Ende 2020.
Die Studie legt einen Schwerpunkt auf das Potenzial der integrierten Photovoltaik. Dr. Harry Wirth, Leiter des Forschungsfelds am ISE: „Photovoltaik verbindet sich hier mit der Landwirtschaft, schwimmt auf gefluteten Tagebauen, passt in Gebäude- und Fahrzeugaufbauten, folgt Verkehrswegen oder bedeckt bereits versiegelte Flächen wie Parkplätze. Die Integration von PV-Anlagen in solche bereits genutzten Flächen erschließt ein riesiges Potenzial zur Stromerzeugung – und schafft eine Fülle weiterer Synergien.“ Der Verein Sonneninitiative ist dabei bereits versiegelte Flächen mit PV zu veredeln.
Integrierte PV würde rund 750 Arbeitsplätze pro Gigawatt an PV-Modulproduktionskapazität bringen. Weitere 3.500 Arbeitsplätze pro Gigawatt entstehen durch die Installation der PV-Kraftwerke. Da Sonnenstrom so günstig ist und immer günstiger wird, würde die Wirtschaft Deutschlands enorm davon profitieren.
