Mach mit! Bürgerdialog zur Gestaltung der Energiewende in Frankfurt

Rosemarie Heilig, Klima- und Umweltdezernentin der Mainmetropole, lud zusammen mit Hans-Georg Dannert, Leiter des neuen Klimareferats, am 12. Dezember 2023 die Bürger zum Dialog in das Stadthaus am Markt ein. Der Verein hat einen Thementisch „Bürgersonnenkraftwerke“ beigesteuert.

Der Saal war brechend voll, die letzten mussten stehen. Dies zeigt das große Interesse, dass Frankfurter Bürgerinnen und Bürger dem Thema entgegenbringen. Mit einer Spitze Richtung der zähen Klimakonferenz in Dubai lenkte Rosemarie Heilig bei Ihrer Einführung die Aufmerksamkeit auf ihre Stadt: „Wie kriegen wir den Schalter umgelegt? Haben wir genug Strom für die Wärmepumpe, für die Wärmewende?“ Woher und wie der Strom in die Stadt kommt, war Kernthema des Bürgerdialogs.

Hans-Georg Dannert, langjähriger Freund des Vereins, wies auf diverse Aktivitäten in der Stadt hin: Neben den Förderprogrammen der Stadt, z.B. für den Bau von Photovoltaikanlagen, und dem Engagement der regionalen Wirtschaft, stehe und falle die Energiewende mit der Gebäudesanierung. Eine Sanierungsquote von drei Prozent sei einfach zu wenig, hier müsse mehr passieren. Der zum Beratungszentrum für Bürgerinnen und Bürger umfunktionierte Solarpavillon an der Hauptwache soll helfen Hausbesitzer und -besitzerinnen zu informieren und zum Handeln zu bewegen.

Von den vier großen Übertragungsnetzbetreibern waren die beiden vertreten, die Frankfurt versorgen: Amprion im Westen und Süden des Stadtgebietes, Tennet im Norden und Osten. Reinhold Kliegel von Tennet hielt es für wichtig, die Bevölkerung von der Notwendigkeit eines Stromnetzausbaus zu überzeugen. Nach Janina Heinl von Amprion sei genug Strom da, man müsse ihn nur an die richtigen Stellen bringen.

An den Thementischen hat sich Christian Quast den Netzausbau im Rhein-Main-Gebiet von Tennet erläutern lassen. Eine große Herausforderung für Frankfurt sind die Rechenzentren. Sie benötigen mehr Strom als der gesamte Frankfurter Flughafen oder alle Privatwohnungen der Stadt zusammen. Deshalb plant Tennet auch eine 380.000-Volt-Verbindung von Großkrotzenburg über Fechenheim, mitten durch die Stadt, bis nach Schwanheim.

Das Interesse der Bürgerinnen und Bürger in Frankfurt war groß.

Rosemarie Heilg und Volker Klös vom Verein bei der Einweihung eines Bürgersonnekraftwerks auf der IGS Eschersheim (Archivbild).