Klima-Scheinlösung CCS

Stromkonzerne wollen Kohlendioxid mittels CCS (Carbon Capture and Storage) auf dem Boden der Nordsee verpressen, um ihren CO2-Ausstoß weiter vernachlässigen zu können.

Bezahlen soll das der Steuerzahler. Die Technik ist teuer, energieintensiv und enthält viele Unbekannte. Greenpeace-Energieexperte Karsten Smid sagt: „CCS ist eine Scheinlösung, die einem großen Teil der Wirtschaft auf dem Weg zur Klimaneutralität nicht helfen wird.“ Und: „Die überdimensionierten Pläne der Bundesregierung, bis zu ein Zehntel der heutigen Emissionen, künftig zu verpressen, gaukeln Teilen der Wirtschaft ein ,weiter so‘ vor.“ CCS könne niemals die CO2-Reduzierung ersetzen.

Die Emissionen in Industrieländern wie Deutschland müssten schnell gesenkt werden, indem die Energiewende massiv beschleunigt und konsequent Energie gespart werde. Gemeinsam mit Smid warnen vor allem Umweltverbände und Bürgerinitiativen eindringlich vor den Gefahren der Verpressung. CCS sei ein gefährlicher Irrweg im Kampf gegen die Klimakrise, eine Risikotechnologie, die weder sicher noch effizient und schon gar nicht nachhaltig ist. Bei der Speicherung von CO2 im Untergrund kann die Dauerhaftigkeit des verpressten CO2 nicht garantiert werden.

Eine Untersuchung unterschätzter Risiken der Stanford-Universität zeigt: Die Erdbebengefahr könne steigen oder das Trinkwasser gefährdet sein. Denn es bestehe große Wahrscheinlichkeit von schwachen Erdbeben im Speichergebiet. Diese wären zwar zu schwach, um größere Schäden an der Oberfläche zu verursachen, jedoch könnten die unterirdischen Speicher durch die dabei entstehenden Risse undicht werden und somit das gespeicherte Kohlenstoffdioxid wieder in die Atmosphäre entweichen. Aufgrund dieses Umstandes wird von einer in großem Maßstab geplanten CO2-Speicherung abgeraten – auch aufgrund der „enormen Kosten“.

Ebenso wenig kann verhindert werden, dass das CO2 mit Wasser und Mineralien reagiert und neue gefährliche Stoffe entstehen. Was das für Ökosysteme im Meer und an Küsten bedeuten könnte ist natürlich bisher unklar. Sollen wir es wirklich auf einen Versuch ankommen lassen? Die Regierung wird sich überlegen müssen, ob sie dem Druck der fossilen Energieriesen nachgibt, oder die Warnungen von Experten beachtet – ein grundlegendes globales Problem seit langem, das überhaupt erst zur Ökokrise geführt hat.

Eine weitere Belastung für die Nordsee wäre CCS

Es könnte sogar das Trinkwasser gefährden