Klima-Notfall: Tausende Wissenschaftler schlagen Alarm

Schon 2019 warnten mehr als zehntausend Wissenschaftler aus über 150 Ländern vor dem „Klima-Notfall“. Jetzt wiederholen sie ihren Appell: Die Menschheit muss ihr Verhalten schnell ändern.

Seit der ursprünglichen Erklärung des „Klima-Notfalls“ 2019 haben zahlreiche Ereignisse wie Flut-Katastrophen, Waldbrände und Hitzewellen deutlich gemacht, welche Konsequenzen es hat, wenn auf der Erde einfach weitergemacht wird wie bisher. 2020 war das zweitheißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen.

Im April 2021 ist die Kohlendioxid-Konzentration in der Erdatmosphäre so hoch gewesen wie noch nie seit Beginn der Messungen. Die Forscher fordern unter anderem ein nahes Ende der Verwendung von fossilen Brennstoffen sowie einen besseren Schutz der Artenvielfalt.

„Die extremen Klima-Ereignisse und Muster, die wir in den vergangenen Jahren – und sogar nur in den vergangenen Wochen – beobachtet haben, unterstreichen die gestiegene Dringlichkeit, mit der wir die Klimakrise angehen müssen“, sagt Ko-Autor Philip Duffy vom Woodwell Climate Research Center (US-Bundesstaat Massachusetts). „Wir müssen unser Handeln rasch ändern.“

„Es gibt wachsende Anzeichen dafür, dass wir uns Wendepunkten von verschiedenen Systemen der Erde – wie den Warmwasser-Korallenriffen, dem Amazonas-Regenwald und der Eisdecke der West-Antarktis und Grönlands – nähern oder diese sogar schon überschritten haben“, betont Ko-Autor William Ripple von der Oregon State University.

Bereits 2019 hatten die Wissenschaftler gewarnt: Wenn sich das menschliche Verhalten, das zu Treibhausgasausstoß und anderen den Klimawandel begünstigenden Faktoren führt, nicht grundlegend und anhaltend verändere, sei „unsägliches menschliches Leid“ nicht mehr zu verhindern.

Ergo: Wir brauchen einen schnellen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und einen schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien. Diese Entwicklung muss jetzt schnellstens vorangetrieben werden, sonst wird es knapp für die Menschheit und das Leben auf diesem Planeten. Dies ist das vorrangige Ziel, wir haben keine andere Wahl.


Quelle:
https://academic.oup.com/bioscience/advance-article/doi/10.1093/biosci/biab079/6325731?searchresult=1