Jobmotor Sonnenenergie

Weltweit entstehen Millionen neue Jobs in der Solarbranche. Fachkräfte werden dringend gesucht, auch in Deutschland.

„Der Job macht mir sehr viel Spaß, ich bin begeistert“, sagt Fabian Rojas, ein 26-jähriger Solar-Ingenieur. „Wir haben viele Anfragen, ich schreibe mindestens sechs Angebote pro Woche und wir haben schon Aufträge für die nächsten vier bis fünf Monate. Die Kunden wollen Strom selbst erzeugen, E-Autos damit laden und den Verbrauch aus dem Netz reduzieren. Das hilft dem Klimaschutz.“ Er führt Kundengespräche und plant Anlagen.

Deutsche Solarbranche: Mitarbeiter gesucht

Nach einem Boom im Zuge des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes Anfang der 2000er Jahre war die Branche politisch bedingt nach 2012 eingebrochen. Doch jetzt zieht der Ausbau wieder an. 2020 wurden in Deutschland Solaranlagen mit einer Leistung von insgesamt fünf Gigawatt (GW) neu installiert, Tendenz steigend. Zur Einhaltung des 1,5 Grad Ziels müsste der Zubau aber auf 30 GW pro Jahr steigen.

„Ungefähr 50.000 Jobs gibt es derzeit in der Photovoltaik in Deutschland“, sagt Volker Quaschning, Professor für erneuerbare Energien an der HTW in Berlin. „Wir müssen jetzt clever herangehen, Ausbildungsprogramme dafür starten, um ausreichend Fachkräfte zu haben. Sonst wird die Energiewende an Personalmangel scheitern.“

Weltweit arbeiteten 2019 rund 11,5 Millionen Menschen im Bereich der erneuerbaren Energien, mehr als ein Drittel davon in der Photovoltaik, berichtet die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA). Die Investitionen zur Belebung von Wirtschaft und Arbeitsmarkt nach der Corona-Krise sollten laut IRENA mit Priorität für die Energiewende genutzt werden. „Wir schätzen, dass jeder Dollar hier dreimal mehr Jobs schafft als im Bereich der fossilen Energien“, so Generaldirektor Francesco La Camera. „Immer mehr politische Entscheidungsträger erkennen das Jobpotenzial.“

Derzeit sind weltweit PV-Anlagen mit einer Gesamtkapazität von rund 850 GW installiert. Sie produzieren so viel Strom wie rund 190 Atomkraftwerke. Solarstrom ist inzwischen der günstigste Strom, er wird die wichtigste Energiequelle weltweit. Studien gehen davon aus, dass zur globalen klimaneutralen Energieversorgung gut 60.000 GW Sonnenstrom gebraucht werden. Dafür wird diese Industrie im kommenden Jahrzehnt über 60 Millionen Arbeitskräfte benötigen.

Auch der Verein unterstützt mit seinen Sonnenkraftwerken neue Arbeitsplätze in der Branche zu schaffen, den Klimaschutz voranzutreiben und die Energiewende zu realisieren. Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Bürgersonnenkraftwerken sowie kommunale, gewerbliche und private Dachgeber sind dafür die treibende Kraft.


Mehr dazu:

https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Artikel/Energie/arbeitsplaetze-und-beschaeftigung.html

https://www.erneuerbare-energien.de/EE/Redaktion/DE/Downloads/zeitreihe-der-beschaeftigungszahlen-seit-2000.pdf;jsessionid=948F3FA334DEB6142670A1E2D2263B06?__blob=publicationFile&v=4