HR interviewt Volker Klös für Plusminus: Warum geht das so langsam?

Am Mittwoch, 14. Februar 2024, bat der Hessische Rundfunk (HR) Volker Klös vom Verein um Stellungnahme zu einem Themenschwerpunkt für die nächste Sendung. Es geht um die Hindernisse, die Kommunen zu überwinden haben, um ihre Dächer mit Photovoltaikanlagen auszustatten.

Tausendfach sind die Gründe, den Bau einer PV-Anlage auf einem kommunalen Dach abzulehnen. Von „Dachstatik nicht geeignet“, „Netzkapazitäten ausgelastet“ über „unsere Stadtwerke/Energiegenossenschaft machen das“ bis hin zum „das ist nicht wirtschaftlich“ sind die vorgeblichen Gründe. Hinterfragt man diese, tritt machmal die Wahrheit zu Tage. Fehlende Dokumentation der Statik und Elektrotechnik oder ausgelastete Mitarbeiter im Amt. Oder die Mitarbeiter der Gebäudeverwaltung können das nicht richtig einschätzen und haben Angst um „ihr“ Gebäude. Oder der politische Gegner stellt sich quer. Oder, oder ...

Generell ist die Planung, Umsetzung und der Betrieb von PV-Anlagen aufwändiger, als das in einer kommunalen Verwaltung ohne zusätzliche Mitarbeiter darstellbar ist. Häufig sollen Energiegenossenschaften oder Stadtwerke diese Aufgaben übernehmen. Deren Mitarbeitern fehlt aber meist der technische Sachverstand und der „lange Atem“ beim Entwickeln des Vorhabens. Kommunen sollten sich durch erfahrene Projektierer und Betreiber unterstützen lassen, denn immer mehr technische Anforderungen, energiewirtschaftliche und steuerrechtliche Regelungen erfordern Spezialisten.

Die Redaktion von Plusminus versucht den verschiedensten Gründen für das Fehlen von PV-Anlagen auf kommunalen Dächern auf den Zahn zu fühlen. Denn dort hat man festgestellt: Die Klimaziele werden immer höhergesteckt, doch es passiert fast nichts. Ein Widerspruch, den es mit journalistischer Sorgfalt aufzuklären gilt. Mit Kontakt zu über 50 Kommunen, Erfahrung aus 350 umgesetzten Bürgersonnenkraftwerken und zusammengerechnet rund 5.000 Betriebsjahren ist der Verein einer der größten Photovoltaikanlagenbetreiber auf kommunalen Dächern in ganz Deutschland und hat dabei viele Erfahrungen gemacht. Natürlich erreichte ihn die Anfrage des HR.

Gemeinsam mit dem Drehteam besuchte man ein geplantes Projekt in Pohlheim bei Gießen, die Limeshalle im Ortsteil Grüningen. Dort soll ein Bürgersonnenkraftwerk mit einer Leistung von 50 kWp entstehen. Der Gießener Anzeiger berichtete.

Danach ging es zu einem weiteren Dreh vor das Rathaus in Gießen. Auch in dieser mittelhessischen Universitätsstadt werden die Klimaziele immer ambitionierter, die PV-Anlagen auf kommunalen Dächern muss man aber mit der Lupe suchen. Kaum ein städtisches Gebäude trägt überhaupt eine solche Anlage, die wenigen sind schon viele Jahre in Betrieb oder nur handtuchgroß. Zum Vergleich die Nachbarstadt und Heimat des Vereins, Marburg. Hier kann man auch keine PV-Anlagen auf kommunalen Dächern bauen. Der Grund ist aber ein anderer: Alle einigermaßen geeigneten Dächer der Stadt sind bereits voll belegt.

Den Betrag von Plusminus können Sie live am Mittwoch, 21. Februar 2024, von 21:45 bis 22:15 Uhr, im Ersten sehen und danach in der Mediathek der ARD.