Größte Sorge der Deutschen ist der Klimawandel

Die Funke Mediengruppe hat das Meinungsforschungsinstitut Kantar Emnid beauftragt, kurz vor der Wahl die größte Sorge der Deutschen herauszufinden. Nicht die Flüchtlingswelle oder Terrorgefahr sondern der Klimawandel, lautet überraschend die Antwort.

Die Deutschen haben offensichtlich doch einen viel längeren Horizont als immer geglaubt. Nicht kurzfristig auf die Agenda geholte Themen wie Arbeitslosigkeit, Zuwanderung oder Kriminalität sind ihre größten Sorgen, sondern der Klimawandel. Schließlich merkt jeder seine wahrscheinlichen Folgen jeden Tag und fragt sich: „Wo ist der Sommer?“ „Warum regnet es im Hochsommer vier Tage und Nächte am Stück wie aus Eimern? Kommt etwa der Monsun nach Mitteleuropa, wie es manche Klimaforscher glauben?“ „Hatten wir früher auch schon 35 bis 40 Grad, bei einem Sommer, der kein richtiger ist?“ „Gab es auch früher schon Massenkarambolagen auf der Autobahn wegen tropischen Starkregens?“

In der Politik scheint das Thema Klimawandel schon abgehakt. Flüchtlinge, Terror und Kriege sind zur Zeit die Themen in den Medien. Fragt man die Menschen jedoch direkt, wie es Kantar Emnid für die Funke Mediengruppe getan hat1, kommt Überraschendes dabei heraus. Die größte Sorge der Deutschen ist der Klimawandel. Über zwei Drittel der Deutschen (71%) sind darum besorgt, gefolgt von 65% um neue Kriege und 63% um Terroranschläge. Themen, wie Altersarmut (59%), Zuwanderung (45%) oder Arbeitslosigkeit (33%) liegen weit hinten.

Der Deutschen Empfinden liegt damit sicher sehr richtig. Der Klimawandel bedroht unser Leben, unsere Infrastruktur, unsere Natur, unsere Gesundheit, unser Land, unsere Kinder und Enkel. Er sorgt für Flüchtlinge, Armut, Terror und Kriege. Er ist also die Ursache für viele andere Sorgen, sozusagen unsere Meta-Sorge. Nun, er geht – politisch betrachtet – sehr langsam vonstatten. Die Politik versucht darum mit Vereinbarungen, Zielen, Plänen etc. diese Sorgen auf die lange Bank zu schieben. Nach dem Motto: „Bis das rauskommt, bin ich längst nicht mehr da“.

Doch, wer erst sagt, „Eine Millionen E-Autos“ und nach ein paar Jahren der Untätigkeit „... das wird wohl nicht mehr zu erreichen sein ...“ sagt, dem glaubt man nicht. Klima-Deutschland hat im ersten Halbjahr 2017 wieder mehr CO2 in die Luft gepustet als 20162. Der Zubau von Solar- und Windenergie ist seit Jahren rückläufig. Doch es heißt weiter: „Die Energiewende ist auf dem richtigen Weg“. Da braucht sich die Politik nicht wundern, wenn die größte Angst der Deutschen der Klimawandel ist. Das Problem scheint in der Politik ja auch wirklich nicht gut aufgehoben. Gut, dass es die Bürger oft selbst in die Hand nehmen, z.B. mit einem Bürgersonnenkraftwerk.


1) https://www.welt.de/politik/deutschland/article167244122/Wovor-die-Deutschen-am-meisten-Angst-haben.html
https://www.derwesten.de/politik/klima-terror-jobs-das-sind-die-groessten-aengste-der-deutschen-vor-der-bundestagswahl-id211430395.html

2) https://www.heise.de/newsticker/meldung/Mehr-CO2-Ausstoss-Klimaziel-fuer-2020-in-Deutschland-kaum-erreichbar-3655258.html

Machen Sie sich auch Sorgen um das Weltklima?

Dann geht es Ihnen wie den meisten Deutschen.