Gletscherschmelze beschleunigt sich

Die Gletscher der Welt schrumpfen laut einer aktuellen Studie immer schneller.

Betroffen sind laut der internationalen Studie fast alle der rund 220.000 Gletscher, von denen normalerweise nur ein paar hundert unter ständiger Beobachtung stehen. Die „erste vollständige Bestandsaufnahme“ ist besorgniserregend: Die Gletscherschmelze beschleunigt sich.

Aus der im Fachmagazin „Nature“ veröffentlichten Studie geht hervor: Während zwischen den Jahren 2000 und 2004 noch durchschnittlich 227 Milliarden Tonnen Eis pro Jahr verloren gingen, waren es von 2015 bis 2019 bereits 298 Milliarden Tonnen jährlich.

Mehr dazu:

https://www.nature.com/articles/s41586-021-03436-z

https://www.derstandard.de/story/2000126234744/satellitendaten-enthuellen-wie-schnell-gletscher-weltweit-schwinden

Hauptautor Romain Hugonnet (ETH Zürich und Universität Toulouse) und seine Kollegen analysierten eine halbe Million Satellitenbilder – die erste vollständige Bestandsaufnahme der Gletscherschmelze in der Welt. Besonders betroffene Gletscher sind in den Alpen, auf Island, im Himalaya und Alaska.

Das Fazit der Studie deckt sich mit den Einschätzungen des Weltklimarats (IPCC), insbesondere für die Auswirkungen der Gletscherschmelze auf den Meeresspiegelanstieg. Die Daten könnten auch bei der Planung von Anpassungsstrategien in Gebieten helfen, in denen Gletscher eine wichtige Rolle für Landwirtschaft und Wasserversorgung spielen.

Zunächst könnten die schmelzenden Gletscher sogar den Wassermangel in Regionen wie Indien oder den Anden ausgleichen. Aber ist der Höhepunkt einmal überschritten, würden die Wassermengen „rapide abnehmen, bis nichts mehr übrig ist“, warnt der Forscher.