E-Fuel: Alternative zur E-Mobilität?

Die Förderung sogenannter E-Fuels (synthetische Kraftstoffe) ist ein Thema der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Bundestags-FDP-Fraktion.

Darin schrieb die Fraktion, dass E-Fuels mittels regenerativ erzeugten Stroms aus Wasserstoff und CO2 hergestellt, etwa im Verkehrssektor Anwendung finden könnten. Vorteil sei, „dass die bestehenden Verbrennungsmotoren den synthetischen Kraftstoff tanken können und dafür auch das bereits existierende Tankstellennetz genutzt werden könnte.“

Als E-Fuels werden synthetische Kraftstoffe bezeichnet, die mittels Strom aus Wasser und Kohlendioxid hergestellt werden. Soweit der Strom vollständig aus erneuerbaren Quellen stammt und das CO2 der Atmosphäre entnommen wird bzw. aus Biomasse stammt, könnten mittels E-Fuels Verbrennungsmotoren klimaneutral betrieben werden.

Soweit die Theorie

Ein großer Nachteil sind nämlich die hohen energetischen Umwandlungsverluste. Pro Kilometer benötigen mit E-Fuels betriebene Autos rund fünfmal so viel Energie wie Elektroautos, die den Strom direkt nutzen können. Der Wirkungsgrad von E-Fuels beträgt etwa 13 Prozent, was bedeutet, dass 13 Prozent der eingesetzten elektrischen Energie letztlich im Fahrzeug genutzt werden kann.

Außerdem ist derzeit noch nicht genug erneuerbarer Strom verfügbar, um E-Fuels bereitzustellen. Deshalb ist ein hoher Anteil von Autos mit E-Fuels nicht erstrebenswert. Als sinnvolle Einsatzbereiche gelten stattdessen eher der Luftverkehr und die Schifffahrt, bei denen die Elektrifizierung nur schwer möglich ist.

Das Öko-Institut kam in einer vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Studie zum Ergebnis, dass die Nutzung solcher Treibstoffe erst dann sinnvoll ist, wenn ein Ökostromanteil von ca. 80 % erreicht ist. Daher sollten Optionen zur Effizienzsteigerung und Verbrauchsreduktion sowie die Elektrifizierung mittels Wärmepumpenheizungen und Elektroautos Vorrang vor der Herstellung solcher Energieträger haben.

Die Arbeitsgruppe 1 der Nationalen Plattform „Zukunft der Mobilität“ geht davon aus, dass „die Herstellungskosten der stromgenerierten Kraftstoffe auch bei einer positiven Kostenentwicklung deutlich über denen des fossilen Pendants liegen.“ E-Fuels sind nicht grundsätzlich falsch, doch zu ihrer Marktreife wird es noch lange dauern. Ihre Förderung darf nicht zu Lasten des Ausbaus der Erneuerbaren gehen.

Was wir erstmal brauchen sind E-Mobile, Speicher und eine vernünftige Lade-Infrastruktur. Und natürlich vor allem: Mehr billiger werdenden Strom aus Photovoltaik, Windkraft und den anderen erneuerbaren Energien, davon hängt alles andere ab.

http://www.bmz.de/de/themen/wasserstoff/index.html

Elektromotoren sind im Gegensatz zu Verbrennern sehr effizient.