DUH für Tempolimit

Braucht Deutschland angesichts der Russland-Ukraine-Krise nun doch ein Tempolimit?

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert Sofortmaßnahmen, um Öl, Gas und Kohle einzusparen. Sie fordert dringend ein Tempolimit zur Öleinsparung für die Dauer der aktuellen Krise. Deutschland importiert 35% seines Öls, 55% Erdgas und 50% Kohle aus Russland.

Die Situation der Energie-Versorgung ist heute in Deutschland und Europa dramatischer als während der ersten Ölkrise 1973, als die damalige Bundesregierung vier Sonntagsfahrverbote und für sechs Monate ein Tempolimit auf Autobahnen (Tempo 100) und Landstraßen (Tempo 80) erließ, um den Spritkonsum zu senken. Die Opec hatte damals den Ölexport gedrosselt, um den Westen unter Druck zu setzen, der Israel im Jom-Kippur-Krieg unterstützte.

DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch: „Wir brauchen neben ‚Freiheitsenergien‘ auch entschlossenes ‚Freiheits-Sparen‘. Jeder muss in der jetzigen Doppelkrise seinen Beitrag leisten – und nicht mehr rasen zu dürfen ist ein kleiner Einschnitt verglichen mit dem Nutzen. Allein mit dem von uns jetzt vorgeschlagenen Tempo 100 auf Autobahnen, 80 außerorts und 30 innerorts lassen sich knapp vier Milliarden Liter Diesel und Benzin vermeiden – und das jedes Jahr. Das kann den Rohölbedarf aus Russland um Millionen Tonnen und damit etliche Prozentpunkte sofort absenken.“

Auch 9,2 Millionen Tonnen CO2 ließen sich damit jährlich vermeiden. Die DUH ist begeistert, dass immer mehr Menschen, darunter bekannte Wissenschaftler, für das Kraftstoffsparen durch #100AufDerAutobahn eintreten und dies in sozialen Medien einfordern. Sie ruft alle Bürgerinnen und Bürger auf, das Energiesparen durch ein Tempolimit zu unterstützen und mit ihrer Unterschrift Druck zu machen auf die Politik. Dazu hat der Umwelt- und Verbraucherschutzverband eine Aktionsseite eingerichtet.


Mehr dazu:

duh.de/tempolimit-jetzt
duh.de/fuer-klimaschutz-und-weniger-oel-aus-russland-deutsche-umwelthilfe-fordert-als-sofortmassnahme-tempo

Tempo 100 auf Autobahnen, 80 auf der Landstraße und 30 innerorts – das ist der Vorschlag der DUH