17 Prozent Primärenergie

Die Dringlichkeit einer kompletten Energiewende ist überdeutlich. Im Primärenergieverbrauch entfällt der Großteil noch immer auf klimaschädliche fossile Quellen.

Rund 50 % des Stroms kommt aus erneuerbaren Quellen. Doch im Gesamtenergieverbrauch, also auch in der Stromversorgung im Verkehr, der Wärme- und Kälteversorgung von Industrie und Gewerbe, betrug der Anteil der Erneuerbaren 2020 nur 16,6 % – so die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen AGEB. Mit dem Verweis darauf mahnt der Energiewirtschaftsverband BDEW dringend zum konsequenten Ausbau der Erneuerbaren.

Der Großteil der 2020 insgesamt in Deutschland verbrauchten 11.784 Petajoule (95.934 Terawattstunden) Primärenergie entfällt noch immer auf fossile Energieträger, wie z.B. Mineralöl (33,7 %). Allein dadurch fallen jährlich rund 250 Millionen Tonnen CO2-Emissionen an. Erdgas machte gut ein Viertel des Primärenergieverbrauchs aus (26,6 %), Braun- und Steinkohle jeweils rund acht Prozent, Kernenergie sechs Prozent.

Die Primärenergieverbrauchsdaten weisen auf den Stillstand der Energiewende außerhalb des Stromsektors hin. Während Deutschland vor allem infolge der Coronapandemie und des einhergehenden Lockdowns 2020 insgesamt acht Prozent weniger Energie verbrauchte als im Vorjahr, nahm der Erneuerbaren-Anteil am Gesamtenergieverbrauch um nur drei Prozent zu.

Die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae, sagte dazu, es dürfe nicht aus den Augen gelangen, „dass die Energiewende nicht nur eine Stromwende, sondern auch eine Industrie-, Wärme- und Verkehrswende ist. Auch hier kommen neue Stromverbraucher hinzu, zum Beispiel Wärmepumpen, Elektrofahrzeuge und Power-to-X-Anlagen.“ Der beschleunigte Ausbau der erneuerbaren Energien sei die Voraussetzung für die Versorgung mit sauberem Strom und die Produktion von grünem Wasserstoff.


Quellen:

https://www.erneuerbareenergien.de/politik/energiepolitik/energiewende-nur-17-prozent-der-genutzten-energie-nachhaltig-erzeugt

ag-energiebilanzen.de/ageb_jahresbericht2020