Kohle verschwitzt den Sommer, Solar reißt sie raus

Seit jeher wird von Gegnern der Energiewende die Angst vor der Dunkelflaute geschürt. Doch was leisten die fossilen Energien, wenn es hart auf hart kommt? Im Rekordsommer 2018 müssen Kohle- und Atomkraftwerke gedrosselt werden. Gut, dass es Sonnenenergie gibt.

Immer wieder wird die Abhängigkeit der erneuerbaren Energien von Wetter und Klima kritisiert. Nur die Fossilen könnten die Versorgungssicherheit gewährleisten, heißt es. Doch der Rekordsommer offenbart auch Schwächen bei Kohle- und Atomkraft.

So müssen bereits mehrere Kohlekraftwerke in Deutschland ihre Leistung drosseln, damit die Flüsse nicht überhitzen (s. Quellen unten). Gut, dass die Photovoltaik in der Lage ist, die fehlende Kraftwerksleistung zu ersetzten. Das freut nicht nur das entgleiste Klima, da so viel weniger CO2 entsteht, sondern auch Besitzer von PV-Anlagen. Denn der Sommer 2018 wird wohl alle Rekorde brechen. So viel Sonnenstrom gab es noch nie im deutschen Stromnetz.

Und noch ein Problem, das die Sonne nicht hat: Wegen niedrigen Wasserstandes kann die Kohle überhaupt nicht mehr in die Kraftwerke geliefert werden, wenn diese wie üblich mit dem Schiff kommt.

Schon irgendwie symptomatisch, dass der Klimawandel durch die Verbrennung von Kohle gerade diese jetzt behindert. Schade, dass es erst so schlimm kommen muss.

Links:

Kohle- und Atomkraftwerk müssen abschalten, wenn die Flüsse zu heiß werden.

Zum Glück gibt es beim Kohlekraftwerk Staudinger in Südhessen schon ein Bürgersonnenkraftwerk des Vereins. Weitere PV-Anlagen sind in Planung.

Am 31.7.2018, 13:30 Uhr, lief z.B. nur 53% der installierten Kohlekraftwerksleistung. Die Sonne lieferte mit 24,3 Gigawatt (GW) fast so viel wie die Kohle (24,5 GW). Trotzdem wurde noch Strom ins Ausland exportiert, z.B. 2,13 GW nach Österreich, 1,11 GW in die Schweiz oder 1,9 GW nach Holland. © www.electricitymap.org