Sonnenstrom in Gefahr

Laut Bericht des Nachrichtenportals Spiegel Online scheint es im Bundeswirtschaftsministerium Überlegungen zu geben, die vorrangige Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen zu beschneiden.

Im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums haben die Kanzlei BBH sowie die Forschungsinstitute Ecofys und Consentec eine Analyse erstellt, die die Empfehlung ausspricht, den Einspeisevorrang von erneuerbaren Strom zu beschränken. Genauer heißt es, dass „[...] die Erneuerbaren-Anlagen künftig grundsätzlich in das Management von Netzengpässen einzubeziehen [sind], um die Kosten für solche Maßnahmen zu reduzieren.“

Diese Abkehr von der bisherigen Verfahrensweise wäre ein fatales Signal für die Energiewende in Deutschland und Europa. Anstatt konsequent auf die Erneuerbaren Energien zu setzen, würden die unflexiblen Kohle- und Atomkraftwerke noch viel massiver die Leitungen mit ihrem „dreckigen“ Strom verstopfen. Photovoltaikanlagen und Windräder würden wieder hinten an stehen und gegen den stark subventionierten Kohle- und Atomstrom den Kürzeren ziehen.

Breiten Protest gegen dieses Gedankenspiel gibt es auch von prominenter Stelle. So haben sich bereits der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE), der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und Greenpeace Energy klar zu dem Erhalt des Einspeisevorrangs für die Erneuerbaren ausgesprochen.

Auch das Bundeswirtschaftsministerium selbst hat bereits per Twitter reagiert. Hier heißt es.Es handelt sich um Ergebnisse einer Studie. Hintergrund sind die sehr hohen Netzengpasskosten. Das BMWi wird Ergebnisse der Studie prüfen. Es geht nicht darum, den Einspeisevorrang für Erneuerbare auszugeben. Das wäre schon europarechtlich gar nicht möglich.“

Obwohl es bereits ein Dementi des Bundeswirtschaftsministeriums gibt, zeigt der aktuelle Vorgang, dass die Energiewende keinen Falls ein Selbstläufer ist, sondern viel mehr täglich auf das Neue erkämpft werden muss.

Um als gutes Beispiel voran zu gehen, setzt sich der Verein auch weiterhin gemeinsam mit seinen Teilnehmern für den Ausbau der Sonnenenergie in Deutschland ein. Denn mit jedem neuen Bürgersonnenkraftwerk braucht die Welt wieder etwas weniger Strom aus fossiler oder atomarer Quelle.


Quellen:

www.pv-magazine.de/2018/05/25/einspeisevorrang-fuer-erneuerbare-auf-der-kippe/

www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/energiewende-regierung-koennte-vorfahrt-fuer-oekostrom-einschraenken-a-1209386.html

Gibt das Bundeswirtschaftsministerium bald wieder freie Fahrt für Kohlestrom?

Mit jedem Bürgersonnenkraftwerk wird wenigere Energie aus atomarer oder fossiler Quelle benötigt.