Dünnschichtanlagen werden erneuert

Schon seit dem Jahr 2012 beobachtet der Verein einen stetigen Leistungsverlust einiger Bürgersonnenkraftwerke mit bestimmter Dünnschichttechnologie. Nun werden bei den ersten Anlagen die Dünnschichtmodule gegen kristalline Siliziummodule ausgetauscht. Deutliche Mehrerträge erwarten die Eigentümer.

Seit Jahren werden bundesweit die Leistungsverlusste der einst hochgepriesenen Technik beobachtet, Ursachen sind nun auch erkannt, und ein Austausch der Module unerlässlich. Nachdem der Gesetzgeber die Möglichkeit zum Austausch der Module geschaffen hat, kann ein Ersatz erfolgen, ohne die damals hohe Vergütungshöhe zu verlieren. Es sind nicht alle dieser Module betroffen, es gibt gute und schlechte Chargen und Produktionszeiträume.

Nun hat die erste unserer Eigentümergemeinschaften der Anlage Deponie Brandholz in Neu-Anspach einem Umbau einstimmig beschlossen. Die alten Dünnschichtmodule SL1 von Solibro werden durch neue kristalline Siliziummodule ersetzt.

Möglich macht dies der § 51 Abs. 4 EEG 2014 in Verbindung mit mehreren Schlichtungssprüchen der Clearingstelle EEG (z.B. https://www.clearingstelle-eeg.de/hinwv/2015/7 oder https://www.clearingstelle-eeg.de/schiedsrv/2017/5). Daraus ergibt sich, dass auch Module, die die vom Hersteller angegebene Leistung weit unterschreiten, bei gleichbleibender Vergütung ersetzt werden können, obwohl sie noch Energie produzieren und somit nicht vollständig defekt sind. Auch die sich lange querstellenden Energieversorger, stehen nun in der Pflicht diesen Modultausch zu akzeptieren.

Der Verein hat in den Jahren 2008-2010 einige dieser fehlerhaften Anlagen gebaut. Garantieversprechen kann der Hersteller Solibro seit 2014 nicht mehr einhalten, da die Tochtergesellschaft von Q-Cells inzwischen insolvent ist. Deswegen entwickelt der Verein zur Zeit Reparaturkonzepte, die für alle Seiten möglichst ressourcensparend sind, und wird diese zusammen mit den Eigentümern der Anlagen umsetzen.

Für Teilnehmer an den Anlagen lohnt sich der Aufwand: Statt sich weiter mit sehr unbefriedigenden Erträgen herumärgern zu müssen, freuen sie sich nun wieder auf schöne Erträge. Mit zur Zeit rund 75% günstigeren Modulen als zum Zeitpunkt der Errichtung 2008 lässt sich die Anlage in Neu-Anspach für einen überschaubarer Betrag reparieren. Dann kommt der damalige Vergütungssatz von über 46 Cent/kWh (heute 11-12 Cent/kWh) für eine praktisch neue Anlage zum Tragen. Die Reparaturkosten sind nach zweieinhalb Betriebsjahren wieder eingespielt. An Ende werden die Eigentümer doch noch eine vernünftige Rendite erwirtschaften, was mit den defekten Modulen nicht funktioniert hätte.

Nicht nur bei Modulen machen uns der Rückzug von Herstellern vom Markt Probleme, ein Beispiel im Bereich von Wechselrichtern liefert die Firma Mastervolt aus den Niederlanden. Ausfälle von Wechselrichtern des Typs XS können nicht mehr geliefert werden, Reparaturen werden immer aufwendiger. Hier haben sich die Eigentümer entschlossen, die gesamte XS Charge durch neue Geräte eines anderen Herstellers zu ersetzen.

Es zeigt sich, dass aus den Boomjahren der Photovoltaik einige unangenehme Folgen zu verarbeiten sind. Gut ist, dass auch sehr viele positive Erfahrungen gesammelt wurden, damit kann jetzt sinnvoll nachgebessert werden. Die heute leistungsfähigere Technik kann die entstandenen wirtschaftlichen Folgen weitestgehend kompensieren.

Die alten Dünnschichtmodule bringen nicht mehr die gewünschte Leistung und...

... werden bald durch kristalline Module ersetzt.