Ziviler Ungehorsam gegen die Kohle

Tausende demonstrieren gegen Kohle. Erst Aachen, dann Garzweiler: Umwelt-Aktivisten haben in NRW erneut Großdemonstrationen durchgeführt. Das erinnert an die Anti-Kernkraft-Bewegung der letzten Jahrzehnte.

Unter dem Motto „Kohle stoppen – Klima und Dörfer retten“ hatte ein Bündnis aus umwelt- und zivilgesellschaftlichen Gruppen aufgerufen. Zu den Teilnehmern der Kundgebung gehörten auch Anhänger der Schülerbewegung Fridays-for-Future.

An der Demonstration in Aachen hatten nach Angaben der Organisatoren 40.000 junge Menschen teilgenommen. Eine Sprecherin der Polizei Aachen sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Proteste seien weitgehend friedlich verlaufen.

Das Aktionsbündnis „Ende Gelände“ hatte „Aktionen zivilen Ungehorsams“ gegen den weiteren Kohleabbau angekündigt. Am Freitagabend hatten hunderte Aktivisten die Bahnstrecke vor dem Kohlekraftwerk Neurath blockiert und so den Kohletransport von Garzweiler zum Kraftwerk des Energiekonzerns RWE unterbrochen.

Klimakrise: Waldbrände haben sich 2018 mehr als vervierfacht

Experten warnen davor, dass häufigere Trocken- und längere Hitzeperioden in Folge des Klimawandels die Entstehung von Waldbränden begünstigen können.

In diesem Jahr hat die Waldbrandsaison besonders früh und heftig begonnen: Bereits im April war in mehreren Bundesländern die höchste Gefahrenwarnstufe ausgerufen worden. Bis sich eine Fläche von einem Waldbrand erholt, kann es je nach Vegetation Jahrzehnte dauern, bis zur Regeneration eines Kiefernwaldes sogar bis zu einem Jahrhundert.

2018 brannten 1.708 Wälder und zerstörten 2.349 Hektar Wald – 2017 waren es noch 424 Waldbrände die 400 Hektar zerstörten. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion hervor.

Der Ausbau erneuerbarer Energien muss politisch stärker gefördert werden und der Kohleausstieg darf nicht erst 2038 stattfinden. Sonst wird der „zivile Ungehorsam“ nicht aufhören.

Die Grünen, mit ihrem Kernthema Umwelt- und Klimaschutz, nehmen an Bedeutung zu, aber die „etablierten“ Politiker lassen sich weiter von Kohlelobbyisten leiten. Beim EU-Gipfel wurde das anfängliche Top-Thema Klimaschutz zur Fußnote degradiert. Geht's noch?

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