Woher kommt unsere Energie?

Gero Lücking (Ökostromanbieter Lichtblick) sagt zum Tauschdeal zwischen Eon und RWE: „Wettbewerb und Innovation werden auf der Strecke bleiben ... Eine solche Machtkonzentration hat es im deutschen Energiemarkt noch nie gegeben.“

Die Neuausrichtung der Energiekonzerne RWE und Eon wird auf einer Hauptversammlung der RWE-Tochter Innogy besiegelt. Die Großkonzerne haben sich grundlegend neu aufgestellt, um profitabler zu werden. Mit Folgen für die Verbraucher in Deutschland.

RWE und Eon werden endgültig die Herrschaft über Innogy ausüben. Ein Unternehmen, das erst 2016 ins Leben gerufen wurde. RWE hatte in Innogy seine Sparten Erneuerbare, Netze und Vertrieb gebündelt und ausgelagert.

Eon dominiert den Stromkunden, RWE die Energieerzeugung

Die nun komplett vollzogene Aufteilung von Innogy lässt die neue Struktur so aussehen: Bei Eon liegt die Herrschaft über die Netze und das Endkundengeschäft. Der Konzern ist damit auf den Transport von Strom und Gas sowie den Verkauf von Energie und Dienstleistungen spezialisiert. RWE dagegen konzentriert sich auf die erneuerbaren Energien.

Der  Braunkohle-Verstromer RWE wird schrittweise zum Ökostrom-Anbieter. Pro Jahr will RWE rund 1,5 Milliarden Euro in den Ausbau seines Geschäfts mit erneuerbarer Energie und Energiespeichern investieren. Die meisten der rund 40.000 Innogy-Mitarbeiter werden zu Eon übergehen. Bis zu 5.000 Jobs sollen insgesamt abgebaut werden.

Eon wird seine größere Marktmacht im Endkundenbereich wohl in diesem Frühjahr erstmals durch deftige Strompreiserhöhungen ausnutzen. Laut dem Verbraucherportal Verivox sollen die Preise einiger Eon-Regionalgesellschaften um bis zu zwölf Prozent angehoben werden.

Das ursprüngliche Geschäftsmodell der beiden Versorger, bei dem die komplette Wertschöpfung von der Energieerzeugung über den Transport und Verkauf an die Endkunden in einer Hand lag, ist damit erledigt. Beide Konzerne wollen sich mit der neuen Struktur fitter für den Wettbewerb in Deutschland und Europa machen.

Für den Verbraucher bedeutet dies: Machen Sie sich unabhängiger von RWE und Eon, steigen Sie ein bei gut verkäuflichem Sonnenstrom und werden Sie dadurch ehrlicher Klimaschützer. Für Informationen zu den profitablen Photovoltaikanlagen steht Ihnen der Verein gern zur Verfügung. Auch der Wechsel zu einem echten Ökostromanbieter, wie EWS, Bürgerwerke oder Greenpeace Energy, ist eine Möglichkeit, dem Stromdiktat zu entkommen.