Erinnern wir uns: Die Lieferkrise ist noch die Konsequenz aus Corona. Die „momentane“ Energiekrise ist deutlich älter. Schon vor 20 Jahren hat der Verein darauf aufmerksam gemacht, die Abhängigkeiten im Blick zu haben. Jetzt haben wir den Salat!
Jetzt plötzlich wollen alle: Weg vom Gas, Heizung umbauen, eigenen Strom produzieren. Doch es hängt noch bei den Lieferketten. Angefangen von der Vorplanung – der Arbeitsanfall dazu hat sich seit Jahresbeginn verzehnfacht – bis hin zur Beschaffung von Modulen, Monteuren, Unterkonstruktion, Wechselrichtern und Messtechnik: alles dauert länger, alles ist ungewiss, alles ist teurer.
Beispiel Logistik: Um bis zu 100% haben die Preise für Transporte seit März angezogen. Montageunternehmen habe ihre Stundensätze locker um 40% angehoben. Die Mietpreise für Leihgeräte haben sich ebenfalls fast verdoppelt.
Gut, dass der Verein seit inzwischen zwei Jahrzehnten als zuverlässiger und geschätzter Geschäftspartner bei allen seinen Lieferanten gilt. Deshalb gelten für die Sonneninitiative auch heute noch akzeptable Preise und Lieferzeiten. Dennoch haben sich die Gesamtkosten für Bürgersonnenkraftwerke in den letzten Monaten um rund 30% erhöht. Bei den rasant steigenden Energiepreisen kein Problem (Marktwert Solar im August 2022: 39,9 ct/kWh), denn die Renditeaussichten waren noch nie so gut wie heute.
Gut auch, dass sich der Verein und seine Partner gleich zu Beginn der Energiekrise ordentliche Kontingente an Modulen gesichert haben. Es wird also weiter gebaut! Die Schwäche der Lieferketten wirkt sich jedoch dort aus, wo einzeln ausgelegte Technik projektspezifisch beschafft werden muss. Und überall dort, wo Chips eingebaut sind: Wechselrichter, Messtechnik, Zähler, Schalteinrichtungen, Datenübertragung etc.. Hier kommt es bisweilen zu Wartezeiten, die den Anschluss einer Anlage verzögern können.
Gut, dass die Regierung den Druck durch die monatliche Vergütungsabsenkung weggenommen hat. Investor:innen tragen jetzt nicht mehr das Risiko, dass die Vergütungssätze abgesenkt werden, während sie auf Komponenten warten.
Der Verein freut sich, der Energiekrise durch noch mehr Bürgersonnenkraftwerke etwas entgegenzusetzen. Er sieht sich gut aufgestellt bezüglich der Lieferengpässe und hat noch mehr Projekte in der Pipeline als zuvor. Es wird ein heißer PV-Herbst!