Viel Sonne und Wind im ersten Quartal

Erneuerbare decken im ersten Quartal 2022 mehr als die Hälfte des deutschen Stromverbrauchs.

54% Anteil lieferten erneuerbare Energien am Stromverbrauch im Januar und Februar, im Februar sogar 62%. Rund 74,5 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Strom im ersten Quartal, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Plus von knapp 25 Prozent. Das geht aus vorläufigen Berechnungen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) hervor.

Der Anstieg liegt an den für Windkraft und Photovoltaik günstigen Wetterverhältnissen. So war es im Januar und Februar ziemlich windig, im März gab es überdurchschnittlich viele Sonnenstunden.
2021 ging der Anteil der Erneuerbaren am Strom zurück. Das lag vor allem an eher ungünstigen Wetterbedingungen. Besonders die Windkraft wurde dadurch ausgebremst, bei der Photovoltaik war es ein eher durchschnittliches Jahr.

Eine abschließende Ermittlung des Erneuerbaren-Anteils am Stromverbrauchs im ersten Quartal könne erst später erfolgen, so BDEW und ZSW. Deutlich ist aber, dass es im Februar mit 20,6 Milliarden kWh einen neuen Rekordmonat bei der Erzeugung von Windstrom gab. Insgesamt schätzen BDEW und ZSW, dass die Windkraft an Land im ersten Quartal etwa 39,4 Milliarden kWh und auf See 7,5 Milliarden kWh geliefert hat. Bei der Photovoltaik geht man von 9,6 Milliarden kWh aus, bei Biomasse 13,2 Milliarden kWh.

Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung: „Der hohe Erneuerbaren-Anteil in den ersten Monaten dieses Jahres darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Ausbau der Erneuerbaren viel zu langsam verläuft.“ Gerade der Krieg in der Ukraine mache deutlich, dass Windkraft und Photovoltaik viel schneller ausgebaut werden müssen, um sich unabhängiger von Energie-Importen zu machen. „Wir brauchen schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren und mehr Flächen für Windräder und Photovoltaik-Anlagen“, so Andreae.

Frithjof Staiß vom ZSW ergänzt: „Sowohl in der Industrie als auch im Verkehrssektor sowie in der Wärmeversorgung von Gebäuden dürfte – unter anderem aus Kostengründen – der schnelle Ersatz von fossilen Energieträgern durch erneuerbaren Strom angestrebt werden. Neben der Elektrifizierung ist auch der Markthochlauf von grünem, auf Basis von erneuerbarem Strom erzeugtem Wasserstoff, ein wesentlicher Baustein einer zukünftig klimaneutralen und krisensicheren Energieversorgung.“


Quelle:

https://www.bdew.de/presse/presseinformationen/mehr-strom-aus-sonne-und-wind-zum-jahresbeginn-erneuerbare-energien-deckten-im-januar-und-februar-54-prozent-des-stromverbrauchs/