Mit den genauen Maßen des Gebäudes kann die Ausführungsplanung erstellt werden. Daraus sind dann jede einzelne Schraube, jeder Winkel und jede Befestigungsschiene für die ausführenden Firmen zu entnehmen. Besonders wichtig: Die endgültigen Modulmaße können jetzt festgelegt werden. Da spielen wenige Millimeter schon eine große Rolle. Ähnlich wie bei den Fassadenelementen der Elbphilharmonie wird nämlich jedes einzelne Modul maßangefertigt – Photovoltaikmodule kann man nicht auf der Baustelle zurechtschneiden.
Die Planung erstellt Solararchitekt Hagen Plaehn von a.p.l. - architekten plaehn und lüdemann aus Hannover. Er zeichnet nicht nur für den wirklich gelungenen Entwurf, sondern auch für die Ausführung verantwortlich. Die Planung soll nach jetzigem Zeitplan Ende November vorliegen.
Im Dezember können dann die Module bestellt werden. Sie werden in Deutschland von Sunovation aus Elsenfeld bei Aschaffenburg einzeln aus hochwertigen monokristallinen Zellen und in Doppelglastechnik hergestellt. Die Produktion benötigt bis zu vier Monate Vorlauf, deshalb ist eine entsprechende zeitige Finanzierung nötig.
Während die Module gefertigt werden, wird die Unterkonstruktion der neuen Fassade samt Dämmung, Verkabelung und Halterungen errichtet. Dies wird Hanebutt Solar aus Neustadt am Rübenberge übernehmen, einem Unternehmen der Hanebutt-Gruppe, die deutschlandweit auf Dächer und Fassadenbau spezialisiert ist. Die Module werden dann ganz am Ende nur noch in die Unterkonstruktion eingehängt.
Die Fertigstellung ist für April 2021 geplant. Ab dann können Investoren des Projekts ihre 20-jährige Stromernte einfahren und die Diagnosen im radiologischen Zentrum werden mit Sonnenenergie erfolgen.
Architekt und Verein würden sich über zahlreiche Nachahmer freuen, denn Fassaden gibt es in unseren Städten noch mehr als Dächer. Wer bei diesem Projekt mitmachen möchte, kann sich hier melden, noch sind einige der 120 Module zu haben. Investoren winkt eine 5%ige Rendite über 20 Jahre. Wer eine Idee für ein ähnliches Projekt hat, kann sich per Mail beim Verein melden.
Über den Bauverlauf halten wir Sie an dieser Stelle auf dem Laufenden.
Update 17. Dezember 2020
Die Arbeiten zum Abriss der alten Fassade sind in vollem Gange und werden in wenigen Tagen abgeschlossen sein. Nach Weihnachten wird das Gerüst wieder entfernt, damit die Vermesser freie Sicht haben. Sie werden jede Menge Fotos und Laserscanns machen um dann mittels Fotogrammetrie ein millimetergenaues 3D-Modell der Fassade zu erzeugen. Darauf basiert dann die Detailplanung, die Grundlage für die nächsten Bauphasen ist.
Update 19. Januar 2021
Das Gerüst wird gerade abgebaut und ist bis Mittwoch, 20.1.21, weg. Architekt Hagen Plaehn zeigt sich sehr erfreut über die Bausubstanz. „Man weiß nie, was man unter einer alten Fassade so alles findet. Wir haben glücklicherweise einen soliden Untergrund aus Beton vorgefunden, der sich optimal zur Befestigung der Unterkonstruktion für die Fassade eignet.“
Ist das Baugerüst weg, können die Vermesser das photogrammetrische Aufmaß erstellen. Dann laufen die Rechner bei den Planern an: Das Aufmaß liefert die Basis für Ausführungs- und Werkplanung sowie die Statik. Dabei wird die Gesamtplanung soweit verfeinert, dass Unterkonstruktion und Module bestellt werden können. Mit der Bestellung läuft dann die dritte Phase an, bei der u.a. die Module und die Unterkonstruktion maßangefertigt werden.