Verständnis füreinander schaffen

Auf Einladung des Vereins haben sich die Akteure, die am Bau von Bürgersonnenkraftwerken in Frankfurt beteiligt sind, auf verschiedenen Baustellen getroffen.

Konkret waren Vertreter der Stadt Frankfurt, der Sachverständigengutachter, der Errichter der Anlage sowie des Vereins anwesend. Diesen sollte ein praxisnahes Verständnis vermittelt werden, welches für den sensiblen Punkt Netzanschluss eines Bürgersonnenkraftwerks nötig ist.

Grundvoraussetzung für den Netzanschluss ist ein moderner Netzverknüpfungspunkt. Nur wenn dieser vorhanden ist, kann die vom Gesetzgeber verlangte Messtechnik (Smartmeter/RLM-Messung) installiert werden. Diese ist nötig, damit die Leistungs- und Liefererfassung, der Direktverbrauch sowie die Direktvermarktung digital verarbeitet werden können.

Obwohl es seit Jahrzehnten entsprechende politische Vorgaben gibt, entspricht gerade der besagte Netzverknüpfungspunkt bzw. Hausanschluss nur in wenigen Fällen den benötigten Standards. Deshalb liegt es am Verein, die kostenintensive Sanierung des entsprechenden Netzverknüpfungspunktes einzufordern und zu koordinieren.

Dadurch, dass diese Aufwände auch über die Photovoltaikanlagen finanziert werden müssen, fehlt es vielen Beteiligten oftmals am Verständnis für die wahren Kosten solcher Projekte.

Denn bei der Errichtung einer Photovoltaikanlage sind nicht die Modulpreise entscheidend, sondern vielmehr die beschriebenen Ausbaukosten des Netzverknüpfungspunktes/Hausanschlusses. Diese können schnell einen mittleren fünfstelligen Betrag erreichen und durchaus 20% der Gesamterrichtungskosten einer Photovoltaikanlage betragen.

Neben den finanziellen Kosten erfordert die Planung, Genehmigung und Umsetzung mit unterschiedlichsten Experten sowie Genehmigungs- und Freigabebehörden zudem viel Zeit und Geduld.

Auffällig ist, dass die benötigte Zeit zwischen der eigentlichen Errichtung einer Photovoltaikanlage auf einem Dach und dem tatsächlichen Netzanschluss in den letzten drei Jahren stetig ansteigt.

Die Abläufe werden stetig teurer und zeitintensiver und führen somit zu einer berechtigten zunehmenden Enttäuschung von Finanzierern und Betreibern solcher Projekte.

Durch aktuellen vor Ort-Termin erhofft sich den Verein eine Verbesserung der angesprochenen Probleme. Denn ohne ein vorhandenes Problembewusstsein aller beteiligten Akteure kann es zu keiner Beschleunigung der Verfahren kommen.

Auswahl von beteiligten Akteuren bei der Errichtung des Bürgersonnenkraftwerks auf der Helene-Lange-Schule:

  • Netzbetreiber
  • Energieversorger
  • Dachgeber
  • Genehmigungsbehörde vor Ort für Bau und Kabelwege
  • Elektroplanungsbüro für Zertifizierung
  • Statiker
  • Errichter/Generalunternehmer
  • Subunternehmer Montage
  • Transport- und Logistikunternehmer
  • Ext. Sachverständiger für Abnahme von PV-Anlagen
  • Direktvermarkter
  • Technische Abteilung des Dachgebers (Brandschutz etc.)
  • Dachdecker
  • Eigentümer der Anlagen
  • Sachverständiger Blitzschutz
  • Verein als Koordinator

Die Teilnehmer beim Blick in den Netzverknüpfungspunkt bzw. Hausanschluss.

Von außen betrachtet wirken die Kästen unscheinbar.