Versorgungssicherheit in der Klimakrise

Kohle- und Atomkraftwerke galten bisher als das Rückgrat der Energieversorgung, zuverlässig und versorgungssicher. Doch die Zeiten ändern sich.

Ein Klimareport der Umweltstiftung WWF (>>hier) stellt die Versorgungssicherheit durch fossile Kraftwerke massiv in Frage. Kohle-, Atom- und Gaskraftwerke sind abhängig von der Kühlung durch Wasser, viele Kohlemeiler brauchen auch Flüsse zum Antransport ihres schmutzigen Brennstoffs.

Sie alle brauchen viel Wasser. In Europa fließen 43% der Süßwasserentnahme aus Flüssen und Seen in die Kühlung der thermischen Kraftwerke. Doch enorm viele von ihnen stehen in Regionen, die von der (zunehmenden) Dürre bedroht sind. Im Zuge der Erderwärmung wird die Häufigkeit und die Dauer von Dürren weiter zunehmen.

Kein Wasser – kein Strom

Den fossilen Kraftwerken droht also die Drosselung oder Abschaltung wegen mangelnder Kühlung. Deutschland: Die Kraftwerke Boxberg, Jänschwalde, Schwarze Pumpe, Berlin, Karlsruhe, Wilhelmshaven, Cottbus, Kirchmöser, Altheim, Bergkamen, Philippsburg – sie alle wurden bereits oder werden zukünftig bei Wasserknappheit gedrosselt oder abgeschaltet. Kategorie „hohes Risiko“! Versorgungssicherheit sieht anders aus. Dass weltweit immer noch neue Kohlekraftwerke gebaut werden, ist wahnwitzig.

Viele Staaten wollen 2050 klimaneutral sein. Doch das ist zu spät, nicht nur um den Klimawandel einzudämmen, sondern eben auch zukünftig verlässlich Strom zu haben. Das geht nur mit erneuerbaren Energien (Sonne und Wind ergänzen sich sehr gut), im Verbund mit Speichern und anderen technischen Komponenten, die mittlerweile gut entwickelt sind. Je weiter die Klimakrise voranschreitet, desto dringender brauchen wir die Erneuerbaren.

Flüsse in der Klimakrise (hier der Neckar) können Kohlekraftwerke oft nicht mehr ausreichend kühlen.