Die Temperaturunterschiede zwischen der Arktis und den Tropen sorgen für den Jetstream. Er ist ein starkes Band aus Wind, das in 10 Kilometern Höhe von West nach Ost fegt, in parallelen Bahnen zum Äquator.
Eigentlich sollte der Jetstream mit bis zu 500 Kilometern pro Stunde rasen, doch mittlerweile schlängelt er meistens nur noch. In der Arktis wird es wärmer und dadurch geraten die Winde immer häufiger ins Stocken, werden langsamer und spazieren in Schlangenlinien um die Erde.
Das bringt extreme Wetterereignisse in die mittleren Breiten unseres Planeten mit sich. Der stockende Jetstream hat uns z.B. den letzten, eisigen Winter beschert. Genauso wie den extrem heißen und trockenen Sommer 2018 und der Jahre 2015, 2006 und 2003.
„Unsere Studie zeigt, dass die Veränderungen im Jetstream zumindest teilweise vom Rückgang des arktischen Meereises verursacht werden. Sollte die Eisdecke weiter schrumpfen, gehen wir davon aus, dass die bislang beobachteten Extremwetterereignisse in den mittleren Breiten in ihrer Häufigkeit und Intensität zunehmen werden“, sagt Markus Rex, Leiter der Atmosphärenforschung des Alfred-Wegener-Instituts. (Alfred Wegener selbst hatte übrigens seine wichtigste Schaffensphase in Marburg als Dozent für Meteorologie, praktische Astronomie und kosmische Physik)
Der Jetstream verlangsamt sich also aufgrund des Klimawandels. Markus Rex erklärt dazu noch: „Unsere Ergebnisse untermauern zudem, dass die häufiger auftretenden winterlichen Kaltphasen in den USA, Europa und Asien der Klimaerwärmung nicht widersprechen, sondern vielmehr Teil des menschengemachten Klimawandels sind.“
Wir müssen den Klimawandel extrem bremsen und damit den Jetstream wieder in Gang setzen. Dazu braucht es politisches und persönliches Engagement, sonst werden wir unter Wetterphänomenen immer mehr zu leiden haben.
Mehr zur Studie des AWI finden Sie hier.
Eine tolle Animation des aktuellen Jetstreams gibt es hier.
