Top-Risiko Klima

Neuer Klima-Risiko-Index: Stürme, Überschwemmungen, Hitze und Dürre. Besonders Entwicklungsländer waren 2017 von extremen Wetterereignissen betroffen. Aber auch wir, die Industriestaaten, spüren den Klimawandel immer heftiger.

Man hat sich ja schon fast daran gewöhnt: Irgendwo auf der Welt passiert eine durch Extremwetter ausgelöste Katastrophe, Menschen sterben, Menschen verlieren ihre Heimat und ihre Arbeit, Infrastruktur wird zerstört.

Und dann? Spendenkonten werden eingerichtet, Motto: Wir helfen euch! Wiederaufbauhilfe nennt sich das. Nein, wir helfen euch damit nicht wirklich. Helfen würden wir, wenn wir endlich konsequent und schnell den gigantischen Ausstoß von Treibhausgasen stoppen würden, worauf unser Wohlstand seit rund 150 Jahren beruht.

Müssen wir uns wundern, dass Menschen aus am stärksten vom Klimawandel betroffenen Länder als „Flüchtlinge“ zu uns kommen? Sie einfach als „Wirtschaftsflüchtlinge“ abzutun verkennt die wahre Ursache.Das vergangene Jahr war weltweit das verheerendste Extremwetterjahr der jüngeren Geschichte. Mehr als 11.500 Todesopfer und Schäden von mehr als 331 Milliarden Euro waren das Ergebnis. Das geht aus dem Klima-Risiko-Index der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch hervor. >>Link

Die beiden Karibikstaaten Puerto Rico und Dominica wurden im Herbst 2017 von Hurrikan „Maria“ schwer verwüstet. „Dass die Stürme an Intensität bei Windgeschwindigkeiten und Niederschlägen zunehmen, deckt sich mit den Prognosen der Klimawissenschaft“, sagte Germanwatch-Experte David Eckstein. Mit fast 3000 Toten traf es Puerto Rico besonders heftig.

Loyd Pascal, die Puerto Rico auf der Klima-Konferenz vertritt, sagt, dass der Hurrikan „vielleicht die größte Katastrophe der Menschheit“ gewesen sei: „Ein ganzes Land ausgelöscht in jeder Hinsicht, Stromleitungen, Wasserversorgung, Brücken, alles komplett zerstört, 90 Prozent der Häuser. Und es sind viele, viele Menschen gestorben.“

Auch wohlhabende Industriestaaten bekommen die Folgen des Klimawandels zunehmend zu spüren. Allein in Deutschland starben im vergangenen Jahr demnach 27 Menschen bei extremen Wetterlagen, die materiellen Schäden summierten sich auf knapp 3,18 Milliarden Euro.

Im Langfrist-Index für den Zeitraum seit 1998 lag Deutschland bei den Risiken für Klimaschäden im weltweiten Vergleich auf dem 25. Platz. „Durch die Rekord-Dürre und extreme Hitze in diesem Jahr ist im nächsten Index damit zu rechnen, dass europäische Länder noch mehr in den Fokus geraten“, erklärt Eckstein.

Der Klima-Risiko-Index erfasst durch Wetterextreme verursachte Schäden und Todesfälle. Diese werden außerdem in Beziehung zu wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit und Einwohnerzahl gesetzt, um eine Rangliste zu erstellen. Als Basis nutzt Germanwatch Daten des Rückversicherers Munich Re und des Internationalen Währungsfonds (IWF).

Dank vernünftiger Menschen decken wir in Deutschland inzwischen zu über einem Drittel unseren Strombedarf aus erneuerbaren Energien. Die Bürger*innen wollen in saubere Energie investieren und profitieren, auch wenn die mächtige Kohlelobby ihr Geschäftsmodell so lang wie möglich zu retten versucht.

Auch die Teilnehmer*innen an Bürgersonnenkraftwerken haben daran einen großen Anteil. Wie in jedem Jahr wird der Verein Ihnen am Jahresende mitteilen, wie viel Sie durch Ihr Engagement an Kohlendioxid eingespart haben.