Stromlücke schließen mit Solarstrom

In wenigen Jahren droht eine Stromlücke, nur die Photovoltaik könnte die Versorgungssicherheit erhalten - doch dafür müsste sie jetzt kräftig ausgebaut werden. Das ist das Ergebnis einer Studie des Markt- und Wirtschaftsforschungsunternehmens EuPD Research.

Die Deckelung der Vergütung für Sonnenstrom (bei Erreichen von 52 Gigawatt) macht keinen Sinn. Im Gegenteil: Bürger, Betriebe und Kommunen sollten stärkere Anreize für den Zubau von Photovoltaik bekommen. Denn wir brauchen deutlich mehr PV.

Ende 2022 sollen die letzten Atomkraftwerke stillgelegt werden, bis 2038 plant man aus der Produktion von Strom aus Stein- und Braunkohle auszusteigen. Nach Berechnungen des Fraunhofer Instituts für solare Energiesysteme deckten diese Erzeugungsarten im ersten Halbjahr 2019 knapp 43 Prozent des Stroms ab.

Die Autoren der EuPD-Studie haben hochgerechnet, dass sich die Kapazitäten dieser Kraftwerke von gut 50 Gigawatt im Jahr 2018 bis 2025 mehr als halbieren werden. Dieser Rückgang treffe zugleich „auf einen zukünftig steigenden Strombedarf“, heißt es in der Studie.

Die Bonner Forscher kommen zu dem Ergebnis, dass die „sich abzeichnende Stromlücke“ nur mit einer „Verdreifachung der Photovoltaik-Leistung bis 2030“ geschlossen werden könne. Derzeit kommen die Solaranlagen hierzulande auf eine Gesamtkapazität von 48 Gigawatt. Gefordert wird eine Aufstockung auf 162 Gigawatt.

Das Plädoyer für den Solarstrom wird damit begründet, dass derzeit unter den Erneuerbaren keine andere Technologie zur Verfügung stehe, die „kurzfristig in größerer Menge“ zugebaut werden könne. Die Hürden langjähriger Genehmigungsverfahren wie bei der Windenergie würden bei Solaranlagen in der Regel nicht bestehen.

In der Studie wird davon ausgegangen, dass 2025 bereits 2,7 Millionen Elektrofahrzeuge auf den hiesigen Straßen unterwegs sein werden – was eine Steigerung des jährlichen Strombedarfs um neun Terawattstunden (TWh) nach sich ziehe. Nach den Hochrechnungen sollen es 2040 sogar 70 Terawattstunden mehr sein.

Eine noch größere Steigerung der Nachfrage nach Elektrizität erwarten die Autoren aus dem Bereich „Power to X“, also die Umwandlung (Elektrolyse) von Strom in Wasserstoff und synthetisches Gas, das z.B. für die Industrie und für die Wärmeerzeugung eingesetzt werden soll.

„Bis zum Jahr 2025 wird der Anstieg des Strombedarfs in der Elektrolyse auf 14 TWh beziffert“, heißt es in der Studie. Die EuPD-Experten sagen voraus, dass der Nettoverbrauch hierzulande von 530 Terawattstunden (2018) auf 572 Terawattstunden im Jahr 2025 und auf 657 Terawattstunden in 2030 steigen wird. Dafür brauchen wir massiv mehr Sonnenstrom.

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