Starker PV-Zubau erwartet

Erneuerbare Energien sind der entscheidende Faktor zur Energiewende. Da sich die Welt von den schädlichen und teuren fossilen Brennstoffen verabschiedet, ist das Verständnis der Rolle der Erneuerbaren der Schlüssel für den Weg zu Netto-Null-Emissionen.

„Renewables 2021 – Analysis and forecasts to 2026“ ist eine Analyse der Internationalen Energieagentur (IEA), die auf aktuellen globalpolitischen Maßnahmen und Marktentwicklungen basiert. Sie prognostiziert den Einsatz von Technologien für Erneuerbare in den Bereichen Strom, Verkehr und Wärme bis 2026 und untersucht die wichtigsten Herausforderungen sowie die Hemmnisse für ein schnelleres Wachstum.

Das Wachstum der globalen Kapazität zur Stromerzeugung aus Sonne, Wind und anderen erneuerbaren Technologien wird sich in den kommenden Jahren beschleunigen. 2021 wird ein neuer Rekord für Neuinstallationen erwartet, so die IEA. Neben Marktanalysen befasst sich der Bericht auch mit Prognosen, z.B. Speicherung, Erzeugung von grünem Wasserstoff aus erneuerbarem Strom, Konjunkturpakete, Biokraftstoffe und Heizen.

„Der diesjährige Rekordzubau von 290 Gigawatt an erneuerbaren Energien ist ein weiteres Zeichen dafür, dass sich eine neue globale Energiewirtschaft abzeichnet“, sagt IEA-Exekutivdirektor Fatih Birol. „Die hohen Rohstoff- und Energiepreise, die wir heute erleben, stellen die Branche der erneuerbaren Energien vor neue Herausforderungen, aber die hohen Preise für fossile Brennstoffe machen die erneuerbaren Energien auch noch wettbewerbsfähiger.“

Bis 2026 soll die weltweite Stromerzeugung aus Erneuerbaren gegenüber 2020 um mehr als 60 % auf über 4.800 Gigawatt ansteigen. Das entspricht der derzeitigen globalen Kapazität an fossilen Brennstoffen und Kernenergie zusammen.

Auf die Erneuerbaren werden bis 2026 fast 95 % des Anstiegs der weltweiten Stromerzeugungskapazität entfallen, wobei die Photovoltaik allein mehr als die Hälfte ausmacht. Auch der Verein Sonneninitiative registriert eine höhere Nachfrage nach Bürger-PV-Projekten in Deutschland, bei Kommunen, Privathäusern, Carports ...

Es wird erwartet, dass der Zubau an erneuerbaren Kapazitäten zwischen 2021 und 2026 um 50 % höher sein wird als im Zeitraum 2015 bis 2020. Dies ist auf die stärkere Unterstützung durch die Politik und die ehrgeizigeren Ziele für den klimafreundlichen Umbau der Energiewirtschaft zurück zu führen.

Die IEA erwartet, dass dieses Rekordwachstum trotz der derzeit hohen Rohstoff- und Transportpreise zustande kommen wird. Sollten die Rohstoffpreise jedoch bis Ende 2022 auf hohem Niveau bleiben, würden die Kosten für Windkraftinvestitionen wieder auf das Niveau von 2015 ansteigen, und die Kostensenkungen der letzten drei Jahre bei der Photovoltaik würden zunichte gemacht werden.

Die Regierungen können das Wachstum der erneuerbaren Energien weiter beschleunigen, wenn sie die wichtigsten Hindernisse angehen, wie z.B. die Hindernisse bei den Genehmigungen und Netzintegrationen, Fragen der sozialen Akzeptanz, uneinheitliche politische Ansätze und unzureichende Vergütungen.

In ihrem beschleunigten Szenario rechnet die IEA damit, dass der durchschnittliche jährliche Zubau an Erneuerbaren bis 2026 um ein Viertel höher als im Basis-Szenario ausfällt. Doch selbst damit würde die Welt hinter dem Weg zurückbleiben, der für die Netto-Null bis 2050 notwendig wäre. Dazu müssten 2021 bis 2026 Photovoltaik, Windkraft und andere Erneuerbare doppelt so schnell ausgebaut werden.

Es gilt also jetzt, auf allen Ebenen, international, national, kommunal und individuell, den Ausbau der Erneuerbaren kräftig zu beschleunigen. Gemeinsam können wir das Gewicht stemmen, das auf uns und den kommenden Generationen lastet.


Quelle:
iea.org/reports/renewables-2021