Schwimmende Photovoltaik

Auf Gewässern installierte Photovoltaik-Anlagen (Floating-PV, FPV) boomen. Das noch ungenutzte Potenzial ist enorm.

Nicht nur das Potenzial ist enorm, sondern auch die Vorteile, die diese Technik seinen Betreibern bietet (mehr dazu in Kurzform ganz unten). Der Verein, der mit viel Erfahrung immer auf der Suche nach besonders lukrativen Sonnenstrom-Möglichkeiten für alle Beteiligten ist, würde gerne auch solche Projekte realisieren. Wer eine Idee für einen Standort hat und „mit ins Boot“ kommen möchte, kann sich sehr gerne mit uns in Verbindung setzen!

In Deutschland sind 21 Megawatt Peak (MWp) installierte PV-Leistung auf Gewässern in Betrieb, weitere 62 MWp in Genehmigung oder Konstruktion. Selbst bei strengsten technischen, wirtschaftlichen und ökologischen Vorgaben könnten 1800 MWp (Südausrichtung) bzw. 2500 MWp (Ost-West-Ausrichtung) Photovoltaik auf Deutschlands künstlichen Seen installiert werden (laut Potenzialanalyse von RWE und dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE).

Die Forschenden zogen dabei nur künstliche Seen in Betracht, die nicht in Schutzzonen wie z.B. Naturschutzgebieten oder Biosphärenreservaten liegen, und nicht weiter als 5 Kilometer von Einspeisepunkten ins Mittelspannungsnetz entfernt sind.

Die Potenziale der neu entstehenden Gewässerflächen in den Braunkohlerevieren (z.B. in der Lausitz oder im Mittelrheinischen Gebiet) wurden in der Analyse nicht berücksichtigt. Diese bilden weitere potenzielle Wasserflächen für Floating-PV.

In Deutschland gibt es 6.043 künstliche Seen mit einer Größe von mindestens einem Hektar, zusammengenommen eine Fläche von über 90.000 Hektar. Bei rund 70 Prozent handelt es sich um Kiesgruben, daneben Stauseen, Rückhaltebecken, Talsperren und Bergbauseen.

Weitere Anwendungsmöglichkeit: Integration von FPV auf Abdeckfolien von landwirtschaftlichen Wasserreservoiren oder Fischfarmen. Dadurch Reduzierung der Wasserverdunstung und -verschmutzung, gleichzeitig sauberer Strom für die Pumpanlagen.

Infolge der Modulkühlung durch das Gewässer weisen FPV-Anlagen gesteigerte Erträge im Vergleich zu konventionellen Freiflächenanlagen auf. Deutschlands erste FPV-Anlage ist seit Ende Mai 2019 mit einer Leistung von knapp 750 kWp am Netz, auf einem Baggersee bei Renchen/Baden. Der Strom wird zum Großteil direkt vom anliegenden Kieswerk verbraucht.

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Quick-Facts FPV:

Einige Vorteile:

  • erhöhte Stromproduktion durch Kühleffekt des Gewässers
  • Entschärfung der Nutzungskonkurrenz um Landflächen
  • keine Flächenaufbereitung oder -pflege notwendig
  • weniger Wasserverluste durch Verdunstung
  • geringere Wassertemperatur wegen partieller Verschattung durch die Anlage
  • Synergieeffekte bei Zusammenschaltung mit Wasserkraftwerken, Pumpspeicherkraftwerken

Herausforderungen:

  • erhöhter Montage- und Serviceaufwand
  • Verankerung (wg. Strömung, Wellengang oder Wasserspiegelschwankungen)
  • Wasserbeständigkeit und unbedenkliche Materialien (Gewässerschutz)

FPV - neue Technologie mit großem Potenzial

So begann die FPV in den USA - Alvarez-Fernandez_000001_173131_518634_4578_(35953397853)