Beim Bürgersonnenkraftwerk Messeparkhaus am Rebstock in Frankfurt hatten sich der Verein und die Teilnehmer für innovative neue Module mit Dünnschichttechnologie entschieden. Sie waren vor 15 Jahren (2010) der Hoffnungsträger der Photovoltaik, da sie zu geringeren Kosten und mit weniger Emissionen produziert werden konnten und gleichzeitig ein besseres Schwachlichtverhalten zeigten.
Da niemand in die Zukunft schauen konnte, wusste man damals nicht, dass sich diese Module entgegen den Herstellerversprechen als nicht langzeitstabil erweisen würden. Zunächst waren es nur Produktionsfehler, die bei mehreren Dutzend Modulen zur Zerstörung des Frontglases führten. Es folgten Jahre mit ständigen Modulaustauschen und Auseinandersetzungen mit dem Hersteller, der dann insolvent ging und seinen Garantieverpflichtungen nicht mehr nachkommen konnte. Mit der Zeit stellte sich heraus, dass nicht nur einzelne Module komplett zerstört, sondern auch die übrigen Module immer weiter an Leistung verloren.
Als dann im Mai 2024 das bedingungslose Repowering von Photovoltaikanlagen in Deutschland ermöglicht wurde, ist der Verein tätig geworden. Wirtschaftlichkeitsberechnungen und Anlagensimulationen wurden vorgenommen und verschiedene Szenarien durchgerechnet, bis klar war, dass das Repowern im Vergleich zum Weiterbetrieb sehr lukrativ sein würde.
Die Abstimmung mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern erbrachte dann, dass fast alle das Repowern ihrer Anlage durchführen wollten. Nur Anlagen von ca. 15 kWp sollten nicht umgebaut werden. Diese werden wie bisher weiterbetrieben und künftig gesondert abgerechnet. Und so wurde das Bürgersonnenkraftwerk von November 2024 bis Februar 2025 umgebaut (zu den Bauarbeiten siehe Abschnitt „Repowering ..." auf der Bauseite hierzu).
Heute setzt der Verein ausschließlich bewährte Technologien ein. Schließlich sollen PV-Anlagen 30-40 Jahre halten und die Technologien sind inzwischen ausgereift. Bei Modulen sind dies kristalline Hochleistungsmodule mit Rahmen und aus Glas. Kunststoffe altern besonders im Sonnenlicht, deshalb werden Module mit Kunststofffront nur eingesetzt, wenn es technisch notwendig ist.
Das Beispiel zeigt: Der Verein kümmert sich während der gesamten Laufzeit um die Anlagen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und macht den Eigentümern Vorschläge, wenn es Möglichkeiten zur Ertragssteigerung gibt. Dies müssen nicht unbedingt technische Aspekte sein. Zum Beispiel kommt es immer wieder vor, dass der Verein bessere Konditionen beim Stromverkauf aushandeln kann.
Fazit: Wer einen Betreiber für seine Anlagen sucht, sollte diesen nach seiner Fähigkeit bewerten, die Anlagen auch über einen sehr langen Zeitraum zuverlässig und kreativ zu betreuen. Der Verein beweist dies durch seine über 20-jährige Tätigkeit mit inzwischen rund 350 Bürgersonnenkraftwerken und kummuliert über 5.000 Betriebsjahren PV-Erfahrung.