Trotz dieses starken Wachstums bleibt das Ausbautempo zu niedrig, um die auf der UN-Klimakonferenz in Dubai 2023 vereinbarten Ziele zu erreichen. Demnach soll die weltweite Kapazität an Erneuerbaren bis 2030 auf 11,2 Terawatt verdreifacht werden. Dafür wären jährlich rund 1.100 Gigawatt zusätzlicher Zubau erforderlich – fast doppelt so viel wie derzeit tatsächlich umgesetzt wird.
Auch bei der Steigerung der Energieeffizienz bleibt die Entwicklung deutlich hinter den Notwendigkeiten zurück: Statt der erforderlichen vier Prozent jährlich liegt das aktuelle Wachstum bei nur etwa einem Prozent.
Die IRENA mahnt in ihrem Bericht, dass insbesondere die G20-Staaten beim Ausbau der Erneuerbaren entscheidend vorangehen müssen. Sie werden bis 2030 voraussichtlich über 80 Prozent der globalen Kapazität stellen. Dringend notwendig seien zudem massive Investitionen in Stromnetze, Lieferketten und die Produktion von Solartechnik, Windkraftanlagen, Batterien und grünem Wasserstoff.
Eine Analyse der Denkfabrik Ember liefert immerhin einen positiven Lichtblick: Erstmals wurde im ersten Halbjahr 2025 weltweit mehr Strom aus erneuerbaren Energien als aus Kohle erzeugt. Der Anteil der Erneuerbaren am globalen Strommix stieg auf 34,3 Prozent, während der Kohleanteil auf 33,1 Prozent sank.
Trotz solcher Fortschritte bleibt die entscheidende Frage: Reicht das alles noch aus, um das 1,5-Grad-Ziel überhaupt zu halten? 2024 wurde die Marke erstmals überschritten – zwar noch nicht dauerhaft, aber als deutliches Warnsignal. Immer mehr Fachleute halten eine dauerhafte Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad für kaum noch realistisch, wenn der Ausbau erneuerbarer Energien und die Reduktion fossiler Brennstoffe nicht in nie dagewesenem Tempo erfolgen.
Der Trend zeigt zwar klar in die richtige Richtung – doch die Zeit wird knapp.
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