Rekord: 52 Prozent Ökostrom

Erstmals übersteigt der Anteil erneuerbarer Energien 50 Prozent in einem Quartal. Im Februar übernahm der Wind, im März die Sonne.

Die Erneuerbaren haben in den ersten drei Monaten dieses Jahres mehr als die Hälfte des Stromverbrauchs in Deutschland geliefert. Rund 52 Prozent – wie erste Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zeigen. Im 1. Quartal 2019 hatte der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoinlandsstromverbrauch noch 44,4 Prozent betragen. Zu den Meldungen:  BDEW   ZSW

„Gerade angesichts des wirtschaftlichen Einbruchs durch die Coronakrise lohnen sich mehr Investitionen in erneuerbare Energien“, so ZSW-Vorstand Frithjof Staiß. Bei der Errichtung von Solar- und Windenergieanlagen bleibe im Vergleich zur Nutzung fossiler Energien ein deutlich größerer Anteil der Wertschöpfung im Land. „Das wirkt sich positiv auf die Konjunktur und die Unternehmen aus.“ Für Investoren seien Projekte mit erneuerbaren Energien eine finanziell lohnende Option.

„Die Leistungsfähigkeit der Erneuerbaren ist sehr erfreulich“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Es handele sich aber um eine Momentaufnahme. „Die Rekordzahlen stehen in scharfem Kontrast zur dramatischen Situation beim aktuellen Ausbau von Wind- und PV-Anlagen.“ Würden die Hindernisse für einen weiteren Ausbau nicht zügig beseitigt, sei das Ziel von einem Ökostromanteil von 65 Prozent bis 2030 kaum zu erreichen.

Auch die Bürgersonnenkraftwerke des Vereins haben ihren Teilnehmer*innen im März sehr gute, fast sommerliche Erträge gebracht. Gerade jetzt brauchen wir noch mehr Engagement für die Erneuerbaren, von Bund, Ländern, Landkreisen, Kommunen, Bürgern, Unternehmen ... – um uns zukunftsfähig zu machen und der drohenden Klimakrise entgegen zu wirken.