Selbst Energieminister Robert Habeck weiß nicht, wie es weiter geht. In den geplanten Novellen des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) und später des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) sollten eigentlich Maßnahmen zur Entbürokratisierung, zur Vereinfachung von Netzanschlüssen, zur Netzstabilisierung und Sicherstellung der Versorgungssicherheit beschlossen werden. U.a. war geplant, dass PV-Anlagen bei negativen Strompreisen keine Vergütung erhalten und der Netzausbau beschleunigt werden soll. Das meiste davon liegt auf Eis, Habeck versucht gerade noch – ohne Mehrheit – die EnWG-Novelle durch den Bundestag zu bringen.
Sicher ist, dass am 23. Februar 2025 ein neuer Bundestag gewählt wird. Sicher ist auch, dass sich für den Fall eines Regierungswechsels auch die Energiepolitik ändern wird. Mehr Markt, mehr Risiko für Anleger, weniger Förderung und mehr Vorschriften seitens des Staats, wären die Richtschnüre. Über eine ersatzlose Streichung der EEG-Förderung wird laut nachgedacht.
Was kommen wird und wie genau, lässt sich heute noch nicht vorhersagen. Besser wird es wohl für PV-Investoren nicht.
Wann es kommt, lässt sich aber schon orakeln: Wenn Ende Februar gewählt wurde, wird der Bundestag am 25. März 2025 zu seiner konstituierenden Sitzung zusammentreffen. Dann wird es etwa 2-3 Monate dauern, bis die ersten Gesetze erlassen werden. Eine radikale Änderung der Energiepolitik zur Jahresmitte 2025 steht auf der Agenda.
Die bestehenden Regelungen werden wohl noch in der ersten Jahreshälfte weiter gelten. Projekte, die dies nutzen wollen, müssten schon im ersten Quartal gebaut werden. Denn nach dem Bau gehen noch einige Wochen ins Land, bevor die Anlage ans Netz geht und alle Formalitäten abgeschlossen sind. Wer will schon kurz vor Netzanschluss schlechtere Bedingungen riskieren?
Unsere Empfehlung für PV-Investoren:
Jetzt oder nie! Investieren Sie noch zu den bestehenden Konditionen, spätestens im Frühjahr 2025. Die Zeiten sind besonders günstig, da fallende Zinsen angesagt sind, die Projekte aber oft noch mit hohen Renditen kalkuliert sind. Danach wird sich einiges ändern, lange gibt es die feste EEG-Vergütung nicht mehr. Und höhere Modulpreise werfen ihre Schatten voraus ...
Hier geht es zu den aktuellen Projekten, die noch im Frühjahr 2025 gebaute werden sollen.