Photovoltaik-Pflicht in Baden-Württemberg?

Das Umweltministerium in Baden-Württemberg will, dass der Einbau von Photovoltaik-Anlagen bei Neubauten von 2022 an verbindlich wird.

Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) hat die Kommunen im Land beim Klimaschutz in die Verantwortung genommen. Er appellierte an die kommunalen Vertreter, Klimaschutz nicht als lästige Pflicht zu sehen, denn Klimaschutz „dient dem Schutz unserer Lebensgrundlage“ sagte er  bei der Fachtagung des Gemeindetags im Kloster Lorch.

Untersteller forderte unter anderem beim Ausbau der Photovoltaik- und Windkraftanlagen ein noch stärkeres Engagement von den Gemeinden und Städten. Die bisher von einigen Kommunen bereits festgelegte Pflicht zum Einbau einer Photovoltaik-Anlage bei Neubauten (u.a. in Waiblingen und Tübingen) will Untersteller auf das gesamte Bundesland ab dem Jahr 2022 ausdehnen.

Baden-Württemberg wäre das erste deutsche Bundesland mit einer solchen Vorschrift. Untersteller verwies darauf, dass ohne einen weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien weder die Energiewende gelinge noch die Klimaschutzziele erreicht würden. Zudem seien Photovoltaik, Windkraft, Biomasse und Co. wichtig, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Um zu erreichen, dass 2030 mehr als jede zweite in Baden-Württemberg erzeugte Kilowattstunde aus erneuerbaren Energien komme, müsse der PV-Ausbau viel schneller vorangehen. Eine Verpflichtung, PV-Anlagen zu installieren, wenn es grundsätzlich möglich ist, würde dabei helfen. Als Grundlage für den Ausbau der Photovoltaik auf Dächern könne das landesweite Solarkataster dienen, das im Energieatlas Baden-Württemberg (https://www.energieatlas-bw.de/sonne) angeboten wird.

Wer zum Klimaschutz beitragen möchte, aber keinen Neubau plant oder ein eigenes Dach hat, kann bequem bei einem Bürgersonnenkraftwerk teilnehmen und eine interessante Rendite erwirtschaften. Auch in Baden-Württemberg ist der Verein mit diesem erfolgreichen Konzept aktiv.

Nicht nur der Wein bekommt viel Sonne in Baden-Württemberg ...

... sondern vielleicht bald auch alle Neubauten