Permafrost bedroht

Es gibt Böden, die eigentlich nie auftauen: Permafrost. Durch den Klimawandel ist der Permafrost allerdings stark gefährdet – und sein Auftauen hätte massive Folgen für den ganzen Planeten.

Permafrost, in polaren und subpolaren Zonen, ist ein Boden, der dauerhaft Temperaturen unter dem Gefrierpunkt aufweist, er kann bis zu 80 Prozent aus Eis bestehen. Der Permafrost liegt unter einem Auftauboden, der im Sommer auftaut.

Der Permafrost selbst bleibt aber normalerweise gefroren. Je nach Region kann die Permafrost-Schicht von wenigen Metern bis zu 1.000 Metern dick sein. In Sibirien erreicht er sogar eine Mächtigkeit von bis zu 1.500 Metern.

Auf der Nordhalbkugel bedeckt Permafrost 23 Millionen Quadratkilometer und damit fast 24 Prozent der Fläche nördlich des Äquators. Permafrostböden sind große Kohlenstoffspeicher, teilweise speichern sie das Material seit der letzten Eiszeit.

Der Weltklimarat IPCC schätzt, dass Permafrost mindestens doppelt so viel Kohlenstoff enthält, wie derzeit in Form von CO2 in der Atmosphäre vorhanden ist. Wenn der Boden taut, werden große Mengen CO2 und das noch klimaschädlichere Methan freigesetzt.

Der Klimawandel bedroht den Permafrost massiv – mit schwerwiegenden Folgen:

  • Es kann zu Bodenabsenkungen kommen: Dadurch verändern sich Ökosysteme massiv und Infrastrukturen wie Straßen und Gebäude werden absacken.
  • Neben Straßen, Gebäuden und Siedlungen können auch Pipelines betroffen sein, die über Permafrostböden verlaufen und massiv beschädigt werden – wodurch dann Öl oder Gas austreten kann.
  • Wenn Permafrost abtaut, kann er enorme Mengen der Treibhausgase CO2 und Methan freisetzen. Dies würde den Klimawandel verstärken. Was wiederum zur Folge hätte, dass noch mehr Permafrost abtauen würde.
  • Flüsse erhalten durch das Abtauen mehr Wasser und werden dadurch mächtiger. Dabei handelt es sich um Süßwasser, das eine geringere Dichte als Salzwasser hat. Wenn die Flüsse anschwellen werden auch die Meeresströmungen beeinflusst. Wenn sich lokal der Salzgehalt der Meere verringert, hätte dies einen starken Einfluss auf die Ökosysteme. Viele Tiere und Pflanzenarten sind an einen spezifischen Salzgehalt angepasst.

Schützen können wir die Permafrostböden nur, wenn wir die Erderwärmung bremsen. Also: Weniger CO2 ausstoßen und erneuerbare Energien rapide voranbringen.