Öl-Multis in Bedrängnis

Nicht nur Klima-Aktivisten und Gerichte erhöhen den Druck auf die Ölkonzerne. Auch intern regt sich Widerstand.

Für die Fossilkonzerne wird es immer enger. Niederländische Umweltschützer bezwangen den Öl-Riesen Shell vor Gericht, Exxon-Aktionäre brachten in Texas zwei aktivistische Investoren in den Vorstand, in Kalifornien zwangen die Aktionäre von Chevron das Management zu mehr Klimaschutz.

Immer mehr Aktionäre sehen durch die Sturheit der Manager ihr Geld verbrennen und organisieren den Aufstand. Die Hauptversammlungen der Öl- und Gaskonzerne sind die neuen Schlachtfelder im Kampf um den Klimaschutz.

Die Konzernlenker jedoch kämpfen noch immer für ihr dreckiges Kerngeschäft. Die Bohrinseln wurden höher (um dem steigenden Meeresspiegel zu entrinnen) und die Konzerne ließen ihre PR und ihre Lobbyisten auf Politiker, Medien und Bürger los: Gibt es einen Klimawandel? Liegt es am CO2 der Industrie? Können wir nicht wieder zur „Normalität“ zurückkehren? Wo ist denn das Problem? – Weiter machen wie bisher ist doch am Schönsten.

Doch in den Chefsesseln der Öl- und Gaskonzerne wird es zunehmend ungemütlich. Immer noch wehren sich viele Manager gegen Investitionen in erneuerbare Energien – sie sehen die wirtschaftlichen Chancen nicht. Sie haben zu viel Mühe und Geld in den jahrzehntelangen Kampf für ihre dreckige fossile Energie gesteckt, um jetzt die Kehrtwende einzuleiten.

Der Energie-Wandel kann also nur von den Bürgern und einer nicht lobbygesteuerten Politik kommen. Viel mehr dezentrale erneuerbare Energie, schnellster Kohleausstieg, E-Mobilität, Ladestationen, Speicher, grüner Wasserstoff für die Industrie, intelligente Netzsteuerung, usw. – es gibt viel zu tun. Belohnt werden wir, und unsere Kinder, durch eine bessere Lebensqualität und eine lebenswerte Zukunft.