Neue Finanzierung des Netzausbaus

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) plant die Kosten des Stromnetzausbaus im Zuge der Energiewende gerechter zu verteilen.

Je schneller die Energiewende gelingen soll, desto wichtiger ist auch der lange verschlafene Ausbau der Stromnetze. Die Regulierungsbehörde veröffentlichte einen Entwurf, wonach die Zusatzkosten in Verteilernetzen mit besonders viel erneuerbarer Stromerzeugung künftig durch eine bundesweite Umlage aufgefangen werden sollen. Für manche Verbraucher soll es so günstiger werden.

Privathaushalte bezahlen über ihre Stromrechnung nach neuesten Zahlen durchschnittlich 9,35 Cent je Kilowattstunde für das Netz. Das sind rund 30 Prozent der Stromrechnung. Stromkunden, in deren lokalem Netz viel Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt wird, müssen die dadurch entstehenden höheren Kosten tragen.

Wer seine Stromrechnung, und damit auch die Netzgebüren, grundsätzlich senken möchte, sollte über eine eigene PV-Anlage nachdenken. Viele Kommunen und Betriebe haben bereits eigene Anlagen, z.T. von Bürgern und Mitarbeitern mitfinanziert, und verbrauchen den Strom selbst. Ohne dafür anfallende Netzgebüren. Ein günstiger Weg aus der Gebürenfalle.

Und die Spanne der Netzentgelte ist groß. Der jüngste Monitoringbericht der BNetzA von 2023 berichtet von rund 5 Cent pro Kilowattstunde bis 32 Cent.

Die Energiewende sei „eine Gemeinschaftsaufgabe“, Investitionen in die Netze kämen „allen zugute“, sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur.

Auch der Branchenverband BDEW nannte es in einer Stellungnahme „richtig, dass die Bundesnetzagentur die bestehende Netzentgeltsystematik überarbeitet hat“. Ab Mitte Oktober werden Abschätzungen zur Netzumlage erwartet.

Netzausbau für den Stromtransport: Lange verschlafen, nun soll es schnell gehen