Um die fossilen Rohstoffquellen und die Versorgung über Tankschiffe und Pipelines zu sichern, wird Militär eingesetzt – und letztlich werden dafür auch handfeste Konflikte geführt (Irak, Afghanistan, Syrien, Mali, …).
Laut einem Bericht des US-Kongresses ist das US-Militär der größte Einzelkonsument von Erdölprodukten weltweit. Das US-Militär ist damit der global größte Klimakiller, es verbraucht 55.650.000 Liter Öl – pro Tag. Der größte Teil davon entfällt auf den Flugbetrieb der US Air Force. Seit Beginn des „Krieges gegen den Terror“ im Jahr 2001 hat das Pentagon laut einer Studie des Watson Institute for International and Public Affairs 1,2 Milliarden Tonnen Treibhausgase verursacht.
Die weniger aktive Bundeswehr ist auch nicht gerade klimafreundlich. Das deutsche Militär produziert jährlich 1,7 Millionen Tonnen CO2. Ein Leopard-2-Panzer verbraucht auf der Straße 340 und im Manövereinsatz 530 Liter Sprit auf 100 Kilometer. Ein Tornado-Kampfflugzeug schluckt zwischen 2.250 und 7.500 Liter Kerosin pro Stunde.
In den weltweiten Klimaverhandlungen zur Begrenzung des CO2-Ausstoßes spielen diese Zahlen keine Rolle. Seit mehr als 20 Jahren ist das Militär auf Druck der USA, der anderen Nato-Staaten und Russlands von Berichtspflichten über den CO2-Ausstoß freigestellt.
Nicht nur fürs Klima, sondern auch direkt für die Gesundheit sind Militäroperationen gefährlich, denn es entstehen Schadstoffe in der Atemluft, im Boden und im Grundwasser. Die meisten Militärflugplätze sind durch den Einsatz von PFC-Chemikalien (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) verseucht, die für Feuerwehr-Übungen mit Löschschaum eingesetzt werden.
PFC ist biologisch fast nicht abbaubar und versickert ins Grundwasser, mit Langzeitwirkungen auf die menschliche Gesundheit. Um die kontaminierten Standorte zu sanieren, werden weltweit mindestens 500 Milliarden US-Dollar veranschlagt.
Neben den direkten Belastungen für Umwelt, Gesundheit und Klima entziehen die hohen Rüstungsausgaben den Haushalten Geld für Investitionen in den Umweltschutz und die Energiewende. Brauchen wir wirklich soviel klimaschädliches Militär?
