Nicht einmal jeder sechste Deutsche besitzt Aktien, doch das Klima geht uns alle an. Eine Initiative von Klimaaktivisten fordert die ARD und andere TV-Anstalten auf, ein tägliches Kurz-Format mit Infos zur Klimakrise ins Programm zu integrieren, basierend auf wissenschaftlichen Fakten. Die Klimaberichterstattung soll nicht nur Katastrophen zeigen, sondern vor allem Lösungen.
„Die Sender informieren zwar durchaus über das Thema“, sagt die Sprecherin der Initiative, Friederike Mayer. „Doch meistens nur, wenn es um Katastrophen geht. Etwa, wenn in Kalifornien die Wälder brennen. Oder sie bringen es in Dokus nachts um 22.30 Uhr.“
Medienexperten halten eine Ergänzung der bisherigen Berichterstattung für angezeigt. Die „Klima vor acht“-Initiative zielt da in eine sehr gute Richtung. Die Passauer Professorin für Wissenschaftskommunikation, Hannah Schmid-Petri, sagte dem Deutschlandfunk: „ weil ja ihr Anliegen auch ist, wirklich konkrete Lösungsansätze oder mögliche Antworten darzustellen.“ Idealerweise führe das dazu, „dass mehr Leute erkennen, wie der Klimawandel wirklich mit unserem Alltag zusammenhängt und was wir ganz konkret dagegen unternehmen können“.
„Klima vor acht“ will leicht verständlich Wissen zur sich zuspitzenden Krise liefern. Diese betreffe inzwischen alle Lebensbereiche, sagt Friederike Mayer, „von Wohnen über Mobilität bis Migration“. Viele hätten die Dimension noch nicht begriffen und würden durch die Konzentration auf Katastrophen-Berichterstattung abgeschreckt. „Deswegen soll es in dem Format auch darum gehen, wissenschaftliche Erkenntnisse einzuordnen und Lösungsansätze aufzuzeigen“.
Es gibt eine Petition, die die ARD auffordert, einen prominenten Sendeplatz für „Klima vor acht“ einzurichten. Sie wurde von mehr als 26.500 Menschen unterzeichnet. Die „Klima vor acht“-Initiative schaffte es, auf dem Portal Startnext per Crowdfunding 46.000 Euro einzusammeln, für sechs Pilotfolgen. Angepeilt hatte sie nur 20.000, aber dieses Ziel war bereits nach drei Stunden erreicht. „Das zeigt, wir haben da eindeutig einen Nerv getroffen“, kommentiert Mitstreiter Norman Schumann.
Ein Produktionsstudio ist gefunden. Die sechs Videos mit drei bis fünf Minuten Länge sollen Anfang nächsten Jahres fertig sein und dann auf Youtube und anderen Plattformen veröffentlicht werden. Die Videos sollen so professionell gemacht sein, dass sie in der ARD gezeigt werden könnten.
Alle können etwas tun, um sich beim Klimaschutz einzubringen: Bürger, Kommunen, Städte, Betriebe, ... und TV-Sender.
Zur Initiative: https://klimavoracht.de/