Job-Motor Energiewende

Allianz-Studie: Nachhaltige Energieumstellung könnte bis 2032 mehr als 400.000 Arbeitsplätze schaffen.

Das von der Bundesregierung vorgelegte „Osterpaket“ markiert den Startschuss für die nächste Phase der Energie-Transformation in Deutschland. Wenn das gelingt, nimmt Deutschland nicht nur eine Vorreiterrolle innerhalb Europas ein, sondern dürfte von zusätzlichem Wachstum und Arbeitsplätzen profitieren. Dafür müssten allerdings zahlreiche Herausforderungen gemeistert werden. Das ist das Ergebnis der jüngsten Allianz-Studie. >>hier

„Das Osterpaket könnte ein echter Job-Motor werden und in den kommenden zehn Jahren mehr als 400.000 Jobs schaffen“, so Katharina Utermöhl, Senior Volkswirtin bei Allianz Trade. „Auch für die Wirtschaft dürfte es mittelfristig als Turbo wirken und das Wirtschaftswachstum ankurbeln. Allerdings sind die Pläne durchaus ehrgeizig und es müssen auf dem Weg noch viele Hürden überwunden werden: von Bürokratiehemmnissen über rasante Preissteigerungen, Störungen der Lieferketten und Verknappung von Rohstoffen sowie Arbeitskräftemangel. Zudem erfordert das Paket entsprechende Investitionen der Privatwirtschaft. Wenn dies gelingt, ist das ein Wendepunkt auf dem Weg zu einer nachhaltigen Wirtschaft.“

Im Zusammenhang mit der russischen „Spezial-Operation“ in der Ukraine hat sich der Druck auf Deutschland erhöht, seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Markus Zimmer, Senior ESG Volkswirt bei Allianz Trade: „Die Invasion in die Ukraine hat zwar nicht zu ehrgeizigeren langfristigen Klimazielen geführt, aber zu einer deutlichen Beschleunigung der kurz- bis mittelfristigen Investitionsziele in erneuerbare Energien. Zudem dürfte der Krieg in der Ukraine auch zu einer größeren Unterstützung dieser Pläne führen – sowohl in der Regierungskoalition als auch in der deutschen Bevölkerung. Beides ist ein entscheidender Erfolgsfaktor bei der Energiewende.“

Motiviert durch den Ausstieg aus russischen fossilen Brennstoffimporten dürfte die Transformation des Stromsektors vielleicht bereits 2035 erreicht werden. Mit der Einstufung von Investitionen in erneuerbare Energien als „übergeordnetes öffentliches Interesse“ sollen Planungs- und Genehmigungsverfahren deutlich beschleunigt werden. So könnten die Ausbauziele erreicht werden, was zu einem deutlich stärkeren Ausbau von Photovoltaik und Windkraft führen soll.

Wenn es gelingt die bürokratischen und (verwaltungs-) technischen Hürden spürbar abzubauen (z.B. bei Genehmigungsverfahren und Netzanschlüssen), können wir zügig vorankommen und den jahrelangen energiepolitischen Stillstand hinter uns lassen. Deutschlands Bürger:innen sind mehr als bereit dafür.

Freie Fahrt für die Energiewende?