Eine Leistung von rd. 10 Megawatt betreibt der Verein als sogenannte „Überschusseinspeisung“ auf rund 100 Dächern. Überschusseinspeisung bedeutet, dass der erzeugte Strom zunächst im Gebäude verbraucht wird. Nur die Überschüsse werden ins Netz eingespeist. Was bei Privatmenschen „Eigenverbrauch“ genannt wird, heißt beim Verein „Stromverkauf vor Ort“.
Die Stromkunden haben dem Verein das Dach – gegen eine Pacht – für den Betrieb von PV-Anlagen zur Verfügung gestellt. Der Verein hat hierfür Eigentümer gefunden und betreibt das Bürgersonnenkraftwerk in deren Auftrag. Möglichst viel Strom wird an den Betreiber des Gebäudes verkauft.
Dieser kann dadurch richtig sparen. Bei einem Strombezug von 100.000 kWh sind das Jahr für Jahr über 13.000 Euro, über die Laufzeit eine PV-Anlage kommen da schnell ordentliche sechsstellige Beträge zusammen.
In der Grafik ist die Strompreisentwicklung der vergangenen Jahre abgebildet. Die blaue Kurve zeigt die mengengewichteten Durchschnittspreise für die gewerblichen und kommunalen Stromkunden des Vereins. Die graue Kurve zeigt den durchschnittlichen Industriestrompreis bei einem Bezug von 20.000 bis 500.000 kWh, erfasst von Bundesamt für Statistik.[1]
Während der Stromkunde beim Verein in Durchschnitt 14 ct/kWh zahlt, geht der Industriestrompreis mit über 27 ct/kWh momentan durch die Decke. Und die Schere spreizt sich weiter. Schließlich zahlt der Stromkunde vor Ort weder Netzentgelte, Umlagen noch Stromsteuer. Und dafür gibt es sogar garantierten Ökostrom!
[1] ) Statistisches Bundesamt; Daten zur Energiepreisentwicklung, 31. März 2024, csv-61241-16, Strom Abgabe an Nicht-Haushalte - EUR/KWh, 20 bis unter 500 MWh, Durchschnittspreise ohne Umsatzsteuer u.a. abz. Steuern