Generell gibt es zwei Möglichkeiten, heute mit Speichern Geld zu verdienen:
- Der Speicher rechnet sich durch Vermeidung von teurem Netzbezug in einem Gebäude mit Photovoltaikanlage durch Erhöhung des Eigenverbrauchs.
- Der Speicher verdient sein Geld mit dem Netz durch netzdienliche Leistungen oder durch Arbitragehandel.
Heute wollen wir uns die Erhöhung des Eigenverbrauchs genau anschauen.
Die Sonne liefert den Strom nicht immer dann, wenn wir ihn gerade brauchen. Ein Batteriespeicher kann den Anteil, den die PV-Anlage für den direkten Verbrauch produziert, erheblich erhöhen, indem die „Sonne in die Nacht gebracht“ wird.
Der Vorteil ist umso größer
- je mehr Sonnenstrom jetzt zusätzlich direkt nutzbar wird und
- je höher die Differenz zwischen der Netzeinspeisung und dem Strompreis für die Liegenschaft ist.
Beispiel:
Ein Gewerbebetrieb betreibt eine PV-Anlage mit 30 kWp seit 2004. Sie erhält noch eine Vergütung von 57,4 ct/kWh bis 31.12.2024. Ein Stromspeicher war bisher aufgrund der hohen Vergütung nicht wirtschaftlich. Die Anlage erhält ab 1.1.2025 nur noch ca. 3 ct/kWh für die Netzeinspeisung. Der Betrieb zahlt für Netzstrom 18 ct/kWh. Ohne Batteriespeicher könnte der Betrieb 5.000 kWh jährlich direkt aus der PV-Anlage verbrauchen.
Ist der Einsatz eines Batteriespeichers wirtschaftlich?
Dazu muss zunächst ermittelt werden, um wieviel der Eigenverbrauch sich erhöhen würde, wenn ein Batteriespeicher hinzukäme. Dazu müssen Last- bzw. Erzeugungsgänge des Verbrauchs und der PV-Produktion vorliegen. Diese insg. 35.040 Einzelwerte pro Jahr lassen sich vom Energieversorger beziehen bzw. aus dem Monitoring der Anlage extrahieren. Über geeignete Simulationssoftware lässt sich dann ermitteln, wieviel zusätzlicher Strom durch die Batterie direkt vor Ort genutzt werden könnte.
Nehmen wir an, die Simulation ergäbe, dass sich der Eigenverbrauch um 15.000 kWh erhöhen würde, ergäbe sich folgende Rechnung:
Vorteil des Batteriespeichers
Der zusätzliche Eigenverbrauch bringt eine Ersparnis von 18 ct/kWh (Netzstrom) abzüglich des Entgeltes für die Netzeinspeisung der PV-Anlage von 3 ct/kWh, also 15 ct/kWh. Die Erhöhung des Eigenverbrauchs um 15.000 kWh bringt dann jährlich 2.250 €. Kostet der 20-kWh-Batteriespeicher 8.000 Euro, hat er sich nach 3,6 Jahren amortisiert.
Fazit:
Entscheidend für die Wirtschaftlichkeit eines Batteriespeichers zu Erhöhung des Eigenverbrauchs ist die Differenz zwischen der Vergütung für die Netzeinspeisung der PV-Anlage und dem Preis des Strombezuges aus dem Netz. Wer hier nicht mindestens auf eine Differenz von 6-8 ct/kWh kommt, muss gar nicht weiter rechnen. Passt die Differenz und ergibt sich aus der Simulation eine ordentliche Erhöhung des Eigenverbrauchs, kann ein Stromspeicher eine äußerst lukrative Investition sein.
Der Verein wird solche Speicher zur Erhöhung des Eigenverbrauchs bei allen Anlagen, die aus der EEG-Vergütung laufen, genau prüfen und ein Betreibermodell entwickeln, das es Investoren ermöglicht mit Batteriespeichern Geld zu verdienen.