Frankfurt Europäische Schule BA1
Gegen halb vier nachmittags, am letzten ordentlichen Schultag des Jahres, trafen sich Eigentümer, Schulleitung, Mitglieder des Vereins Sonneninitiative e.V. und Vertreter der Stadt auf dem Dach der Europäischen Schule. Nach einer kleinen Kletterpartie fanden sie sich unversehens auf einer Baustelle wieder. Dort wurden gerade die 150 Photovoltaikmodule montiert, die in den nächsten dreißig bis vierzig Jahren Strom für zehn Haushalte von der Sonne ernten werden. Der Umwelt bleiben dadurch jährlich etwa 23 Tonnen des Klimagases Kohlendioxid erspart.
Wegen des nahenden Jahreswechsels und der Schulferien fand die Einweihung statt obwohl das Sonnenkraftwerk erst zu Beginn der folgenden Woche in Betrieb ging. Dies verschaffte die unverhoffte Möglichkeit, den Bau großer Photovoltaikanlagen einmal live mit zu erleben. Die Monteure hatten den größten Teil der Arbeiten, den Bau der Modulhalterungen und die Verkabelung, bereits abgeschlossen und standen den Besuchern gerne Rede und Antwort. Volker Klös vom Verein gab einen Einblick in die Funktionsweise der Anlage, erläuterte das Engagement des Vereins für die Sonnenkraft und berichtete über die Bauphase.
Anschließend stieß man auf Einladung von Schulleiter Péter Friss auf eine gute „Sonnenernte“ an. Dr. Michael Damian vom städtischen Schulamt freute sich über das bürgerliche Engagement und bedankte sich bei den Eigentümern für ihren Einsatz. Er regte weitere solcher Projekte mit der Stadt Frankfurt an: „Wir haben über 200 Schulen und Kindergärten. Viele davon sind zur Sonnenstromproduktion geeignet. Wir wünschen uns, dass das Projekt auf der Europäischen Schule erst der Anfang ist.“ Ähnlich äußerte sich auch Tom Zijlstra, Direktor des Sekundarbereichs der Schule, und machte darauf aufmerksam, dass auf dem Dach der Europäischen Schule noch Platz für eine Erweiterung der Anlage sei: „Wir sind begeistert über die Zusammenarbeit mit dem Verein. Von der ersten Informationsveranstaltung zur Realisation dieses Projekts hat es gerade mal einen Monat gedauert.“
Die einzelnen Anlagen gehören sechzehn Lehrern und Eltern der Europäischen Schule und Bürgern aus Frankfurt und Umgebung, den so genannten Teilnehmern, die für ihre Investition die Einspeisevergütung der Sonnenstromproduktion vom Energieversorger erhalten. Das Dach stellt die Stadt Frankfurt dem Verein kostenfrei zur Verfügung, der es so an die Teilnehmer weiter gibt. Der Verein kümmert sich um den technischen Betrieb der Anlage und rechnet die Einspeisevergütung der Mainova für die Teilnehmer ab.