Ebsdorfergrund-Heskem Gesamtschule BA3 - Sporthalle Nord
Einweihung
Seit dem Sommer wurden drei weitere Bauabschnitte des Bürgersonnenkraftwerks Heskem errichtet. Diese erzeugen schon jetzt über drei Viertel des Schulstroms der Gesamtschule Heskem im Ebsdorfergrund im Kreis Marburg-Biedenkopf. Die Schule soll deutschlandweit die erste werden, die 100 Prozent der benötigten Energie aus erneuerbaren und vor Ort erzeugten Energien bezieht und somit „energieautark“ ist.
Mit diesem Beispiel wollen der Landkreis Marburg-Biedenkopf und der Verein Sonneninitiative e.V. zeigen, dass eine 100-Prozent-Versorgung mit erneuerbaren Energien auch in der Praxis möglich ist. Landrat Robert Fischbach hatte drei weitere Bauabschnitte des Bürgersonnenkraftwerks zusammen mit den Initiatoren der Sonneninitiative am Freitag, 31.10.08, feierlich den Besitzern, klimaengagierten Bürgern aus der Gemeinde Ebsdorfergrund und dem Kreisgebiet, übergeben. Diese haben bisher weit über ein halbe Millionen Euro in das Bürgersonnenkraftwerk investiert.
Damit ist der größte und schwierigste Teil des Weg hin zur „energieautarken Schule“ gegangen. Ziel ist es, im nächsten Jahr den kompletten Strombedarf der Schule aus erneuerbaren Energien von den Dächern der Schule zu ernten. Zusammen mit der regenerativen Wärme aus der Biogasanlage in Mölln, die von vier Landwirten aus dem Ebsdorfergrund betrieben wird, wird die Gesamtschule Ebsdorfergrund dann wohl die erste Schule werden, die „energieautark“ ist, also keine fossile Energie wie Kohle, Öl, Atom oder Gas, mehr verwendet und auch keine Kohlendioxidemissionen mehr erzeugt. Ein wichtiger Meilenstein für den Kreis, der beschlossen hatte, bis 2040 alle Energie vor Ort zu erzeugen, also ebenfalls energieautark zu werden.
Zusammengenommen sind auf vier Dächern der Schule bisher Photovoltaikanlagen mit einer Maximalleistung von 115 Kilowatt installiert worden, die den erzeugten Strom direkt in das Schulnetz einspeisen. Matthias Stepanek, Leiter der E.ON Mitte-RegioNiederlassung Marburg, der die Stromerzeugung der Anlagen analysiert hat, betonte, dass die Sonne an guten Tagen bereits mehr produziert als in der Schule verbraucht wird. Die Überschüsse würden dann in das E.ON-Netz eingespeist.
Im nächsten Jahr sollen noch zwei Bauabschnitte auf den großen Flachdächern gebaut werden, um dann auch in der Summe den kompletten Verbrauch der Schule abzudecken. Hierzu müssen diese Dächer jedoch noch saniert werden. „Wie schnell es dann geht, ist davon abhängig, wie schnell die Anlagen ihre Besitzer finden“, so Volker Klös vom Verein.