Mit 656 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalenten liegen die Emissionen auf dem niedrigsten Stand seit Jahrzehnten und erfüllen somit die nationalen Vorgaben.
Wodurch wurde das Ziel erreicht?
Mehrere Faktoren trugen zu diesem Erfolg bei:
- Wirtschaftliche Entwicklungen: Die schwächelnde Wirtschaft führte zu einem geringeren Energieverbrauch in der Industrie.
- Witterungsbedingungen: Ein milder Winter reduzierte die Emissionen im Heizsektor.
- Ausbau erneuerbarer Energien: Besonders der Zubau von Wind- und Solaranlagen stärkte den Anteil erneuerbarer Energien, die 2024 rund 55 Prozent des Stromverbrauchs deckten.
Probleme in den Sektoren Verkehr und Gebäude
Trotz dieser Fortschritte gibt es weiterhin erhebliche Defizite im Verkehrs- und Gebäudesektor. Die Emissionen in diesen Bereichen konnten nicht im gewünschten Maß reduziert werden, da wichtige Maßnahmen wie die energetische Sanierung und die Elektrifizierung des Verkehrssektors nicht schnell genug vorangetrieben wurden.
EU-Klimaziele nicht erreicht
Obwohl Deutschland sein nationales Klimaziel erreicht hat, verfehlt das Land die strengeren EU-Vorgaben. Diese sehen vor, dass alle EU-Mitgliedsstaaten ihre Emissionen noch stärker senken müssen, um die gemeinsamen Klimaziele bis 2030 zu erfüllen. Um Strafzahlungen zu vermeiden, könnte Deutschland gezwungen sein, Emissionsrechte von anderen EU-Ländern zuzukaufen.
Was bedeutet das für die Zukunft?
Der Bericht von Agora Energiewende zeigt: Deutschland ist auf einem guten Weg, seine nationalen Klimaziele zu erreichen, jedoch besteht in einigen Bereichen erheblicher Nachholbedarf. Besonders der Verkehrs- und Gebäudesektor müssen stärker in den Fokus rücken, um die EU-Vorgaben einzuhalten.
Unser Appell
Um die Energiewende langfristig erfolgreich zu gestalten und die Klimaziele zu erfüllen, braucht es mehr als den Ausbau erneuerbarer Energien. Wir fordern daher:
- Den Abbau von Bürokratie: Genehmigungsprozesse für erneuerbare Energien und Speichersysteme müssen vereinfacht werden, um den Ausbau zu beschleunigen.
- Eine stärkere Unterstützung der Netzbetreiber: Neben finanziellen Investitionen in die Netzstabilität und den Ausbau der Infrastruktur muss auch die Personalausstattung der Netzbetreiber verbessert werden. Nur mit ausreichend qualifiziertem Personal können Netzanschlüsse und Wartungsarbeiten schneller und effizienter durchgeführt werden.
- Förderung von Speichersystemen: Energiespeicher sind entscheidend, um überschüssige Energie zu nutzen und das Stromnetz zu entlasten.
Als Verein unterstützen wir aktiv den Ausbau erneuerbarer Energien und nachhaltige Projekte wie unsere Bürgersonnenkraftwerke. Wenn Sie selbst zum Klimaschutz beitragen möchten, stehen wir Ihnen gerne beratend zur Seite – sei es durch Beteiligungen an unseren Projekten oder durch die Installation einer eigenen PV-Anlage. Gemeinsam können wir die Energiewende beschleunigen und eine nachhaltige Zukunft gestalten!
Quelle:
www.agora-energiewende.de/publikationen/die-energiewende-in-deutschland-stand-der-dinge-2024