Der Weg zur Klimaneutralität

Herausforderungen, Lösungsansätze und Umsetzungen: Klimaschutz von deutschen Unternehmen in der Praxis.

Kurz vor der Bundestagswahl hat die Stiftung 2° einen Bericht zu Perspektiven, Handlungsansätzen und Forderungen zum Klimaschutz von Industrie und Wirtschaft veröffentlicht. Um die Klimaziele zu erreichen braucht es konkrete Maßnahmen, die die einzelnen Sektoren auf einen verlässlichen Weg zur Klimaneutralität bringen.

„Die deutsche Wirtschaft weiß um ihre zentrale Verantwortung beim Klimaschutz. Sie erkennt in  
der notwendigen Transformation die Chance, innovative Geschäftsfelder zu erschließen und auszubauen. Das modernisiert den Wirtschaftsstandort Deutschland, schafft zukunftsfähige Arbeitsplätze und stärkt die gesellschaftliche Resilienz“, sagt Sabine Nallinger von der Stiftung 2°.

Welche konkreten Projekte verfolgen die Unternehmen bereits, um klimaneutral zu werden? Auf welche Hemmnisse stoßen sie? Welche Erwartungen haben sie an die Politik, insbesondere an die Bundesregierung? Ihre Perspektiven, Handlungsansätze und Forderungen sind in dem Bericht gesammelt.

Die Unternehmen befinden sich auf unterschiedlichen Teilen der Wegstrecke. Gemein ist allen Unternehmen, dass sie Klimaschutz als zentrale Zukunftsaufgabe betrachten und Teil der Lösung sein wollen. Klar ist, welche Erwartungen sie an die Politik haben, damit die wichtige Energie-Transformation gelingt.

Es wurden schon sehr innovative Verfahren und Pilotprojekte auf den Weg gebracht, um klimaneutrale Geschäftsmodelle und Produkte zu entwickeln. An ihren Standorten und in den vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsketten entwickeln die Unternehmen spezifische Strategien und reduzieren damit Emissionen. Es braucht jetzt eine ambitionierte Klimapolitik, die sie auf diesem Weg unterstützen und ihre Innovationskraft weiter in den Dienst eines ehrgeizigen Klimaschutzes zu stellen.

Die wichtigsten Ergebnisse des Berichts:

  • Der Ausbau erneuerbarer Energien muss beschleunigt werden. Dafür müssen unter anderem ambitioniertere Ausbaupfade und Flächenziele festgelegt und Planungs- und Genehmigungsprozesse für Projekte vereinfacht und attraktivere Rahmenbedingungen für die Eigenstromerzeugung aus erneuerbaren Energien geschaffen werden.
  • Der Ausbau erneuerbarer Energien und die Transformation der energieintensiven Industrie müssen Hand in Hand gehen. Der klimafreundliche Umbau dieser Industriezweige erfordert politische Maßnahmen zur Unterstützung der Unternehmen sowohl bei den Investitionen als auch den Betriebskosten klimafreundlicher Technologien.
  • Verstärkte Nutzung von Dachflächen zur Eigenstromerzeugung aus Photovoltaik und Mieterstrom. Im Mobilitätssektor wird eine Mischung aus wirtschaftlichen Anreizen und regulatorischen Leitplanken vorgeschlagen, um die Transformation voranzutreiben. Dazu zählen beispielsweise eine gestärkte CO2-Bepreisung im Verkehrssektor, die Schaffung eines verbesserten ökonomischen Rahmens für nachhaltige Kraftstoffe mit klaren Nachhaltigkeitsstandards und unternehmerischer Klimaschutz in der Praxis. Eine verstärkte Förderung gewerblicher Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge sowie einheitliche Standards für das Laden und Bezahlen an Ladesäulen.

 

Quelle:
stiftung2grad.de/Stiftung2Grad_Praxispapier_A4_RZ_03.pdf