Der unsinnige Deckel muss weg

Der Photovoltaik-Ausbaudeckel von 52 Gigawatt (GW) behindert die Energiewende und den Klimaschutz.

Wenn die installierte Leistung aller nach dem EEG geförderten Photovoltaik-Anlagen diese Marke erreicht, was Ende dieses Jahres sein könnte, dann endet die Einspeisevergütung für alle Neuanlagen bis 750 Kilowatt. Ende Juni lag die Gesamtleistung der in Deutschland installierten Photovoltaik-Anlagen laut Bundesnetzagentur bei knapp 48 Gigawatt.

So will der Verein in diesem Jahr noch viele Bürgersonnenkraftwerke realisieren, damit Bürger mit Interesse am Klimaschutz auch eine angemessene Rendite für ihren sauber erzeugten Strom erhalten.

In Berlin sieht man zwar den dringenden Handlungsbedarf im Klimaschutz. Der Wirtschaftsausschuss hat wenigstens mal beschlossen, dass der 52-GW-Deckel „überprüft“ werden soll. Parlament, Parteien und Fraktionen: Tut doch endlich was, die Abschaffung des Deckels wäre schon mal ein Schritt!

Vizekanzler und Finanzminister Olaf Scholz (SPD) sagt: „Wir brauchen einen großen Wurf in der Klimapolitik, wenn wir als Regierung weiter eine Berechtigung haben wollen, das Land zu führen. Am Ende müssen wir sagen können: Das reicht, damit wir die Klimaziele erreichen, die wir uns selbst gesetzt haben und auf die wir uns international verständigt haben.“

Timon Gremmels, Berichterstatter der SPD-Fraktion im Bundestag (Arbeitsgruppen: Wirtschaft und Energie): „Für Klimaschutz und zukunftsfähige Arbeitsplätze hat die SPD-Fraktion im Koalitionsvertrag durchgesetzt, den Anteil der erneuerbaren Energien bis 2030 auf 65 Prozent zu erhöhen. Das kann nur gelingen, wenn wir die rechtlichen Rahmenbedingungen entsprechend anpassen. Neben den überfälligen Sonderausschreibungen gehört selbstverständlich auch dazu, den nicht mehr zeitgemäßen und noch unter schwarz-gelb eingeführten Photovoltaik-Ausbaudeckel von 52 GW abzuschaffen.“

Auch die Grünen wollen den Ausbau der Solarenergie nicht bremsen sondern beschleunigen. 10 GW zusätzliche Photovoltaik pro Jahr seien notwendig, der Ausbaudeckel für Solarenergie solle ersatzlos gestrichen und Bürgerenergie-Projekte sowie Mieterstrom durch entsprechende Neuregelungen attraktiver gestaltet werden.

Die Regierung lege der Solarenergie durch überflüssige Bürokratie und gesetzliche Regelungen neue Steine in den Weg. Als ein weiteres Hemmnis benennen die Grünen die Pflicht zur Direktvermarktung für mittelgroße Anlagen. Diese greife in Deutschland bereits bei 100 Kilowatt installierter Leistung. Eine Anhebung der Grenze auf 500 Kilowatt würde den Ausbau dieser Anlagen wieder attraktiver machen, ohne für Mehrkosten zu sorgen.

Wenn Sie selbst eine Idee für ein neues Solarstrom-Projekt haben, würden wir uns freuen von Ihnen zu hören.

Energieexperte Prof. Volker Quaschning hat eine interessante Mitmachaktion für die Abschaffung des 52 GW-Deckels gestartet. Mehr dazu finden Sie >>hier.